27. September 2023

Heiliger Gral

Am Wochenende stehen in Prag die European Open 2023 an. 491 Judoka aus 43 Nationen werden erwartet, darunter auch 17 Österreicher:innen. Für das Judo-Austria-Team geht’s noch um die letzte Chance, auf den EM-Zug nach Montpellier (3. – 5.11.) aufzuspringen. Nicht weniger als sechs ÖJV-Starter:innen sind gesetzt: Daniel Leutgeb (-60/LZ Multikraft Wels/OÖ/Nr. 4), Lisa Grabner (-57/JC Wimpassing Sparkasse/NÖ/6), Maria Höllwart (+78/ESV Sanjindo Bischofshofen/S/6), Samuel Gaßner (-73/UJZ Mühlviertel/OÖ/6), Adam Borchashvilli (-90/M&R Galaxy Judo Tigers/W/6) und Jacqueline Springer (-48/Vienna Samurai/W/8).

International sorgt der französische Comebacker Ugo Legrand (Foto, li.) für Schlagzeilen. Der 34-jährige Franzose, Olympia-Bronzemedaillengewinner 2012 in London und Vize-Weltmeister 2013 in Rio de Janeiro, gibt nach achtjähriger Pause sein Comeback. Am Samstag, in der Kategorie bis 73 kg, ist er als 67. (ohne Weltranglisten-Platzierung) unter insgesamt 71 Athleten gereiht. Das französische Fernsehen spricht schon jetzt von der Geschichte des Jahres. Legrand will sich noch in letzter Minute für die Olympischen Spiele in Paris auf heimischem Boden qualifizieren und dann seine zweite Medaille holen. Eines steht fest: Der EM-Zug ist für den 34-Jährigen abgefahren, die Franzosen haben ihr Team für Montpellier längst nominiert. „Aber ich glaube daran, es zu den Spielen zu schaffen und dann auch um eine Medaille kämpfen zu können.“

Kein Geringerer als 3-fach-Olympiasieger Teddy Riner (+100) spricht ihm Mut zu: „Ich kenne Ugo sehr gut, er fühlt und lebt Judo. Ich stehe zu 1.000 Prozent hinter seiner Entscheidung, weiß, dass er es schaffen kann, schaffen wird. Im Training hinterläßt Ugo schon einen richtig guten Eindruck, wirft coole Ippons und wird von Woche zu Woche besser“, betont der 10-fache Einzel-Weltmeister, um augenzwinkernd hinzuzufügen: „Ich habe einen (Trainings-) Plan für Ugo, aber den verrate ich nur ihm.“ Dem Comebacker selbst ist die Vorfreude anzumerken: „Ich will unbedingt nach Paris zu Olympia und eine Medaille holen. Aber zunächst muss ich die Qualifikation schaffen. Wenn ich wirklich eine zweite Medaille hole, dann wäre das für mich der heilige Gral!“

Judo-Austria-Kader für die European Open in Prag (30.09./01.10.):

Samstag, – 48 kg: Lisa Dengg (ESV Sanjindo Bischofshofen/S), Jacqueline Springer (Vienna Samurai/W/8), – 57: Lisa Grabner (JC Wimpassing Sparkasse/NÖ/6), Laura Kallinger (Judoring/W), Julia Sommer (Judo Jennersdorf/B); – 60: Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels/OÖ/4), – 73: Mathias Czizsek (M&R Galaxy Judo Tigers/W), Samuel Gaßner (Nr.6), Mario Wiesinger (beide UJZ Mühlviertel/OÖ);

Sonntag, – 70: Pia-Jaqueline Kraft (Judozentrum Innsbruck/T), – 78: Marlene Hunger (JC Wimpassing Sparkasse/NÖ), + 78: Maria Höllwart (ESV Sanjindo Bischofshofen/S/6); – 81: Magamed Borchashvilli (M&R Galaxy Judo Tigers/W), Wojciech Kanik (UJZ Mühlviertel/OÖ), – 90: Adam Borchashvilli (6), Aslan Papoyan, + 100: Movli Borchashvilli (alle M&R Galaxy Judo Tigers/W).

Coaches: Robert Krawczyk, Martin Schlögl, Adi Zeltner;

Kampfrichter: Roland Kasper, Peter Lichtblau.


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