Die 42. Judo-Weltmeisterschaft in Budapest wird am Freitag traditionell mit den Super-Leichtgewichtsklassen (Frauen: -48/Männer: -60) eröffnet. 556 Judoka aus 93 Nationen sind in Ungarns Hauptstadt und 1,7-Millionen-Einwohner-Metropole an den nächsten sieben Einzel-Wettkampftagen (je 7 Gewichtsklassen pro Geschlecht) im Einsatz, davon 78 an Tag eins. Österreich schickt an diesem 13. Juni Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels/OÖ) ins Rennen. Der 24-jährige Oberösterreicher steht vor einer schweren Aufgabe, bekommt es zum Auftakt mit keinem Geringeren als dem zweifachen WM-Dritten Harim Lee (KOR), aktuell Nummer 20 der Weltrangliste, zu tun. Der 27-Jährige landete zuletzt, Anfang Mai beim Grand-Slam-Turnier in Astana (KAZ) auf Platz fünf (7. Kampf nach 11:30 Uhr, Matte eins – judotv.com).
„Was Dani drauf hat, zeigt er jeden Tag im Training, ganz besonders in den Randori-Einheiten. Wir nennen ihn einen Trainings-Weltmeister – er hat großes Potential“, weiß ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch. Noch freilich hat der 24-jährige Oberösterreicher in der allgemeinen Klasse, ganz besonders auf höchster Ebene, kein achtbares Resultat stehen. 2018 holte Leutgeb Bronze bei den Olympischen Jugend-Spielen in Buenos Aires (ARG), vor zwei Jahren war er Siebenter der U-23-EM in Potsdam.
Zuletzt bewies der Welser freilich ansteigende Form und kämpfte sich bei den European Open in Benidorm (ESP) bis ins Finale vor und belegte letztendlich Platz zwei. In Budapest feiert Daniel Leutgeb sein WM-Debüt. Die Papierform – im Erstrunden-Duell mit Harim Lee – spricht klar für den Koreaner. Yvonne Snir-Bönisch formuliert es so: „Daniel hat nichts zu verlieren, er soll sich möglichst teuer verkaufen.“