17. September 2011

U20-EM: GOLD für Bernadette Graf

Die Tirolerin Bernadette Graf ist Judo-Europameisterin der Unter-20-Jährigen. Die 19-Jährige vom Judozentrum Innsbruck gewann am Samstag in Lommel (BEL) die Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm mit fünf Siegen. Im Finale bezwang Graf die Niederländerin Nicole Alberts nach rund eineinhalb Minuten mit Ippon. Damit feierte Bernadette, die im Vorfeld der EM neuerlich mit Schulterproblemen zu kämpfen hatte, ihren größten bisherigen Erfolg.

Graf gewann ihren Pool mit drei Blitz-Ippon-Siegen über Tea Skuhitaschwili (GEO/nach 1:43 Minuten), Kateryna Lyalina (UKR/nach elf Sekunden) und die Deutsche Szaundra Diedrich (nach 48 Sekunden). Im Halbfinale erwies sich Dariko Gabaidze (RUS) als starke Gegnerin. Die Russin handelte sich aber zwei verwarnungen ein, was einer Yuko-Wertung für Graf entsprach. Aber im Finale ließ Bernadette ihrer holländischen Gegnerin keine Chance. Somit gewann Graf vier ihrer fünf Kämpfe vorzeitig. ÖJV-Trainer Marko Spittka war begeistert: “Ein Wahnsinn, wie stark sich Bernadette in diesem Turnier präsentierte.” Spittka verwies insbesondere auf die gute Zusammenarbeit mit Bernadettes Heimtrainern Martin Scherwitzl und Gernot Frei.

„Die Schulterverletzung hat mich überhaupt nicht behindert“, freute sich Bernadette nach Siegerehrung und Dpoing-Kontrolle. „Es waren alle Kämpfe schwer. Schön, dass ich das Finale mit Ippon gewonnen habe – und dann die Hymne zu hören, war ein besonderes Erlebnis“, war die frischgebackene Europameisterin beeindruck. Dass sie mit dem Ziel, Gold zu holen, in diese EM gegangen ist, lag auf der Hand. Graf: „Was hätte ich mir sonst als Ziel stellen sollen? Ich habe heuer vier U20-Turniere gewonnen und bin Nummer 1 der Europarangliste. Dass es dann auch wirklich geklappt hat, macht mich glücklich.“ In fünf Jahren ist Bernadette 24 – gerade im richtigen Alter, um erstmals bei Olympischen Spielen nicht nur dabei zu sein. „Das ist noch ein weiter Weg – aber Rio 2016 ist im Hinterkopf schon mein großes Ziel.“

Grafs Klubkollegin Kathrin Unterwurzacher belegte in der Klasse bis 63 Kilo mit einem Sieg und zwei Niederlagen den 7. Platz, Zunächst bezwang sie Ivana Mrozek (CRO) mit Ippon, dann unterlag sie aber der späteren Siegerin Margaux Pinot (FRA) mit 1:2 Hantei denkbar knapp. In der Trostrunde musste sich Kathi Busra Katipoglu (TUR) geschlagen geben.

Auch Tina Zeltner (JC Wimpasing), eine der Mitfavoritinnen bis 57 Kilo,  musste ihre Hoffnungen gegen eine spätere Europameisterin begraben. „Tini“ schied trotz guter Leistung in der ersten Runde gegen Tugba Zehir (TUR) aus.

Nach zwei Tagen liegt Österreich in der Nationenwertung an 7. Stelle unter 40 Nationen. Auffallend: In den bisherigen elf ausgetragenen Klassen setzten sich mit Ausnahme der Französin Pinot (bis 63 kg) und Graf durchwegs Judoka aus dem Osten (Armenien, Russland, Ukraine, Georgien) und Südosten Europas (Türkei) durch.

 


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