16. November 2015

U23-EM: Es fehlte nicht viel zur Bronzemedaille in Bratislava

Max Hageneder tat sein bestes, aber die U23-EM in Bratislava endete ohne Medaille für Österreich. Der Oberösterreicher gewann zwei Kämpfe, somit alleine so viel wie alle anderen österreichischen Judoka an den Vortagen zusammen.
Andreas Tiefgraber (-66kg) und Marko Bubanja (-81kg) sorgten ansonsten für zwei kleine Erfolgserlebnisse für Rotweissrot an diesem Wochenende, das bestimmt nicht als das glorreichste aller Wochenenden in die österreichische Judo-Geschichte eingehen wird.

Erster Tag

Am Freitag vor 200 Zuschauern in der Hant-Halle trat als erste Österreicherin in der -57kg Kategorie Asmina Theodorakis auf die Tatami, die Stadlauerin unterlag gegen die Spanierin Equisoain klar. Ihre Gegnerin konnte den Kampf nach lediglich einer Minute mit einem Juji-Gatame (Armhebel) für sich entscheiden.
Lukas Reiter musste sich auch beugen, der Wimpassinger in der -66kg Kategorie verlor deutlich gegen den Kosovaren Gjakova, der Ippon des Gegners erfolgte nach nach vier Minuten.
In der -48 kg warteten wir auf einen Erfolg von Mara Tabea Kraft vergeblich, die 21 jährige konnte sich kein nachträgliches Geburtstagsgeschenk machen, verlor gegen die spätere Poolsiegerin Pop aus Rumänien mit einem Waza-ari.
Katharina Tanzer begann gut, doch ihre Gegnerin, die Serbin Nikolic war in der späteren Folge klar überlegen und gewann nach reichlich anderthalb Minuten mit Ippon. Dass die Österreicherin kein Glück bei der Auslosung hatte, zeigte der weitere Verlauf des Turniers: Nikolic kämpfte sich bis ins Finale vor und gewann dort Gold.

In der Klasse -52 kg war Nicole Herbst am Start, sie verlor mit Yuko gegen die Top-Gesetzte Sikic (CRO), die in weiterer Folge erst im Finale bezwungen werden konnte.
Für den einzigen österreichischen Lichtblick am Freitag sorgte Andreas Tiefgraber. Der 66 kg schwere Salzburger gewann gegen den Polen Wawryczek mit einem Waza-ari, nach einem schönen Ko-uchi-maki-komi. In seinem folgenden Kampf war er gegen den späteren Bronzemedaillisten Valiyew aus Aserbaidschan chancenlos, der Kampf endete mit einem Ippon (ko-soto-gake) nach zwei Minuten.

Zweiter Tag

Am Samstag begann Marko Bubanja (-81kg) und der Anfang hätte kaum besser ausfallen können. Mit einem Festhalter schlug der erst 19-Jährige den Polen Stepien mit Ippon. Und das alles nach drei Minuten Kampfzeit. Keiner dachte zu diesem Zeitpunkt, dass das der letzte österreichische Sieg am Samstag sein wird. Doch so kam es, denn der Druck war groß auf den Wiener und der nächste Gegner der Russe Lappinagov war ein harter Brocken, am Ende reichte ein Yuko nach fünf Sekunden dem Russen zum Weiterkommen. Der 22-jährige war auch in der Folge nicht zu stoppen und gewann Gold.
Michalela Polleres bekam es mit einer schwierigen Gegnerin zu tun, die Bosnierin Samardzic gewann gegen sie denkbar knapp nach Shidos. Am Ende wurde noch eine Technik gegen Polleres gewertet, bei 3min59 änderte das aber überhaupt nichts mehr am Ausgang des -70kg-Kampfes.
In der -63kg Kategorie nahm für die 19-jährige Susanne Lechner die U23-EM nach 24 Sekunden ein Ende. Die deutsche Bazynski schlug sie mit Ippon (O-Soto-Gari).
Magdalena Krssakova ist in Topform und sie machte eigentlich auch alles richtig gegen die Israelin Shor, aber ein einziger kleiner Fehler kostete ihr den Sieg. Sie lag mit einem Yuko schon vorne als sie 30 Sekunden vor Schluss von der Gegnerin kalt erwischt wurde.

Dritter Tag

Am Sonntag war Max Hageneder mit einem Freilos sofort eine Runde weiter. Dann kam Mikita Zholodzeu aus Weissrussland, den räumte er nach 90 Sekunden mit einem Ippon-seoi-nage aus dem Weg. Aber da führte er ohnehin schon mit Waza-ari.
Den nächsten Kampf verlor Max Hageneder mit einem Yuko nach 3 Sekunden gegen Shukurov (AZE) unglücklich. Es blieb ihm die Hoffnungsrunde.
Und die fing gut an, obwohl es am Ende extrem knapp wurde. Dort schien Hageneder schon mit seinen Kräften am Ende zu sein. Er gewann am Ende nach Shidos (2-3) gegen den Georgier Kavtaradze nach einem ausgeglichenem Kampf, der keine Techniken brachte. Die österreichischen Hoffnungen lebten wieder auf doch im Kampf um die Bronzemedaille blieb Hageneder zu passiv und der Ungar Fogasy nutzte seine Chance, schlug ihn nach drei Minuten Ippon mit einem Festhalter.Max Hageneder wurde schliesslich Fünfter. Erfolgreichste Nationen wurden Russland und Deutschland jeweils mit drei Goldmedaillen.
Das war die U-23EM Wochenende aus österreichischer Sicht. Nächstes Jahr in Israel wird es bestimmt besser laufen.


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