19. April 2024

Zagreb - Abu Dhabi - Paris

Auf die österreichischen Judo-Asse warten spannende 13 Wochen mit nicht weniger als drei Großereignissen und 7.119 Flugmeilen: In sechs Tagen, ab nächsten Donnerstag, steht in Zagreb (CRO, 25. – 28.04.) die Europameisterschaft auf dem Programm. In genau einem Monat beginnt in Abu Dhabi (UAE, 19. – 24.05.) die Weltmeisterschaft. Den Schlusspunkt und absoluten Jahreshöhepunkt bilden die Olympischen Spiele in Paris (FRA, 26.07. – 11.08, Judo-Turnier: 27.07. – 03.08.).

Österreich wird bei der EM mit 17 Judoka (davon zwei nur im Mixed-Team) vertreten sein. Michaela Polleres (-70/JC Sparkasse Wimpassing/NÖ), Nr. 5 im Olympia-Ranking und in der IJF-Weltrangliste, verzichtet aus taktischen Gründen auf die EM, bereitet sich stattdessen schon intensiv auf Paris vor. Thomas Scharfetter (-90/ESV Sanjindo Bischofshofen/S – Handverletzung) und Aaron Fara (-100/JC Sparkasse Wimpassing/NÖ – Knieverletzung) mussten kurzfristig absagen.

Mit Lubjana Piovesana (-63/LZ Hohenems/V/7) und Shamil Borchashvili (-81/LZ Multikraft Wels/OÖ/3) sind zwei ÖJV-Akteure gesetzt. „Beide gehören zum engsten Kreis der Medaillenanwärter:innen. Für beide wäre es die erste EM-Medaille ihrer Karriere. Shamil hat bei Olympia und bei der WM jeweils schon Bronze geholt, ihm fehlt in seiner Medaillensammlung nur mehr diese EM-Einzelmedaille. Beide stehen hoch im Kurs“, betont ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch, um noch im gleichen Atemzug hinzuzufügen: „Alle Top-Asse befinden sich im Aufbau für die Sommerspiele. Die WM dient in diesem Jahr als eine Art Olympia-Generalprobe. Endgültig abgerechnet wird erst im August. Trotzdem bin ich guter Dinge, dass wir auch bei der EM schon mit zumindest einer Medaille zuschlagen werden.“

„Wir hoffen auf mindestens fünf ÖJV-Judoka in Paris, idealerweise schafft es auch das Mixed-Team. Im Moment wären wir für den Teambewerb als eine von 16 Nationen qualifiziert, u.a. mit Deutschland, Frankreich, Georgien, Japan und den Niederlanden. Das wäre ein Erfolg, den wir bei Amtsantritt von Yvonne Snir-Bönisch als Headcoach noch nicht für möglich gehalten haben“, meint Judo-Austria-Präsident Martin Poiger.

Olympia-Silbermedaillengewinnerin Michaela Polleres (-70/JC Sparkasse Wimpassing/NÖ) rangiert aktuell auf Rang fünf im Olympia-Ranking, der Startplatz in der Champ-de-Mars-Arena in Paris ist ihr längst sicher, auch ein Platz in der Setzliste (1 – 8) sollte sich locker ausgehen. „Ich lasse die EM in Zagreb Ende April aus, um mich ganz auf die Olympischen Spiele konzentrieren zu können. Die WM in Abu Dhabi Mitte Mai nehmen wir als Generalprobe mit… Vor Tokio 2021 hat das schon einmal funktioniert: Da habe ich in Budapest meine erste WM-Medaille gewonnen und zwei Monate später Olympia-Silber in Tokio. Ich freue mich auf Paris. Judo ist in Frankreich ein Nationalsport, die Stimmung in der Halle wird sicher sehr gut sein. Natürlich nehme ich mir wieder eine Medaille als Ziel vor. “

Für die bevorstehende EM in Zagreb besonders motiviert ist Olympia-Bronzemedaillengewinner Shamil Borchashvili: „Ich will mir diese fehlende EM-Einzelmedaille unbedingt in Zagreb holen, idealerweise in Gold. Das wäre ein weiterer Meilenstein in meiner Karriere!“ Seit 2011 in Istanbul (Sabrina Filzmoser/-57), seit 13 Jahren bzw. 4.753 Tagen, wartet der ÖJV auf einen heimischen EM-Titel. Yvonne Snir-Bönisch: „Wir haben seit meinem Amtsantritt im Jänner 2021 zwei Olympia- und drei WM-Medaillen geholt, dazu fünf Siege auf Grand-Slam-Niveau, aber nur eine EM-Medaille (Bernadette Graf, 2021 Lissabon, Bronze, – 78 kg). Natürlich wollen wir das ändern. Trotzdem geht Olympia vor.“ Wie gesagt, abgerechnet wird frühestens im August…

Zahlen und Fakten – Judo-Europameisterschaft Zagreb 2024:


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