Er ist ein Star der Judoszene und in Spanien trotz seiner Jugend schon ein Nationalheld: Nikoloz Sherazadishvili (-100 kg) wurde in Tiflis geboren, mit 14 wanderte er mit seiner Familie nach Madrid aus. Dort nennen sie den 26-Jährigen kurz „Shera“. Seit seinen Teenager-Jahren trainiert der Doppel-Weltmeister im Bruneta Judoclub mit Coach Joaquin Ruiz. „Shera“ war der erste Spanier, der Judo-WM-Gold holte. Seine Erfolgsliste ist lang: 4-facher Grand-Slam-Sieger, 2-facher Weltmeister, 2-facher EM-Dritter, Sieger der „Mediterranean Games“. Sein ultimatives Ziel: Endlich eine Olympia-Medaille holen, im besten Fall Gold. „Nikoloz hat mich schon öfters nach Madrid eingeladen. Aber bisher habe ich immer gedacht, da fahre ich lieber nach Georgien, dort habe ich stärkere Gegner und die besseren Rahmenbedingungen. Diesmal dachte ich mir: Warum eigentlich nicht? Und jetzt – nach mehr als einer Woche – muss ich sagen: Das Training ist top, Nikoloz und sein Trainer Joaquin Ruiz behandeln mich, als wäre ich seit Jahren Teil der Trainingsgruppe. Ich bin bei allen Einheiten mit dabei und die Qualität der Sparringpartner ist top. Gestern hat der Coach einen seiner Kämpfer nach Hause geschickt, weil er sich im Training ein bisschen zurückgehalten hat. Sein Kommentar: Das geht nicht, komm‘ morgen wieder. Mir taugt’s total, auch wenn es unglaublich intensiv und anstrengend ist. Ich komme in jedem Fall wieder“, erzählt der 27-jährige Oberösterreicher.
Der WM-Dritte und Weltranglisten-Sechste (-81) bereitet sich aktuell auf das Saisonfinale Mitte Dezember in Jerusalem vor: „Das Masters ist von den Punkten her das zweitwichtigste Turnier des Jahres nach der WM. Wenn ich dort erneut anschreiben kann, dann habe ich damit schon einen wichtigen Grundstein für die Olympia-Qualifikation für Paris 2024 gelegt.“
Beim Final-Four am Samstag in Wels ist Shamil Borchashvili zum Zuschauen verdammt. Titelverteidiger LZ Multikraft Wels schied überraschend in der Vorrunde aus. „Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass wir in Gmunden unseren Titel verteidigen können. Aber 2023 ist wieder mit uns zu rechnen – das verspreche ich!“