21. Oktober 2017

Hegyi legt Silber nach – Zweite Medaille bei U21-WM

Das rot-weiß-rote Medaillenkonto bei den U21-Weltmeisterschaften in Zagreb ist am Samstag aufgestockt worden: Stephan Hegyi holte in der Klasse über 100 Kilogramm die Silbermedaille – wie schon im September bei der EM dieser Altersklasse. Am Vortag hatte Michaela Polleres (-70 kg) Bronze gewonnen.

Hegyi sorgte mit seiner Medaille für das erste Edelmetall der Männer bei U21-Weltmeisterschaften seit 17 Jahren. Im Jahr 2000 gewann Ludwig Paischer in Nabeul (TUN) Silber, Daniel Mallaun holte Bronze. Gold für die Männer gab es zuletzt 1992 in Buenos Aires (ARG) durch Patrick Reiter. Bei den Damen gewann Bernadette Graf 2011 in Kapstadt (RSA) Gold, Tina Zeltner eroberte Bronze.

Als Gesetzter stieg Hegyi (S.C. Hakoah) direkt ins Achtelfinale ein, wo er den Litauer Ignas Mecajus mit Ippon von der Matte fegte. Im Viertelfinale setzte sich der Wiener gegen Lkhagvadorj Batjargal aus der Mongolei ebenso mit Ippon durch. Nach dem vorzeitigen Kampferfolg im Semifinale gegen den Niederländer Jur Spijkers stand die Medaille für Hegyi fest. Im Finale hatte der 19-Jährige die Chance, sich gegen den Russen Inal Tasoev für die Niederlage im Finale der heurigen U21-EM zu revanchieren. Letztlich setzte sich der Favorit aber mit zwei Waza-ari-Wertungen durch, während Hegyi nur eine verbuchen konnte. Der finale Kampf war von strittigen Kampfrichter-Entscheidungen geprägt.

„Der Weg ins Finale war souverän, nur gegen den Mongolen war es etwas knapp. Im Finale bin ich mit Fortdauer des Kampfes immer besser reingekommen. Das nächste Mal wird’s noch besser ausgehen“, betonte der 19-Jährige nach dem Gewinn der Silbermedaille. „Stephan hat super gekämpft. Ich bin sehr stolz auf seine Leistung heute. Es hat nicht viel auf den WM-Titel gefehlt. Im Finale hatte der Russe Glück, Stephan kam immer besser in den Kampf rein. Es ist sinnlos, darüber zu streiten, ob der Gegner noch ein drittes Shido (führt zu Disqualifikation, Anm.) bekommen hätte sollen“, meinte Herren-Nationaltrainer Bela Riesz unmittelbar nach dem Finale.

Aaron Fara (JC Wimpassing) erreichte bei seinem Comeback auf internationaler Bühne als Siebenter eine Platzierung. Nach Ippon-Siegen gegen Ali Parhizgar (IRI) und Gasper Trusnovec (SLO) unterlag Fara im Viertelfinale Zelym Kotsoiev aus Aserbaidschan aufgrund zweier Waza-ari-Wertungen. In der Hoffnungsrunde musste er sich dem Japaner Takaya Yamaguchi mit Ippon geschlagen geben. „Aaron war leider konditionell nach seiner Verletzungspause noch nicht ganz auf der Höhe“, meinte Riesz.

Für Maria Höllwart (-78 kg, ESV Sanjindo) war nach einer Ippon-Niederlage gegen die favorisierte Südkoreanerin Son Jeongyeon in Runde eins Endstation. „Die Leistung war okay. Sie hat gut angefangen, ihrer Gegnerin zwei Shidos aufgezwungen. Ein kleiner Fehler in den letzten 30 Sekunden wurde sofort bestraft und sie ist überraschend Ippon gefallen. Im jüngsten Jahrgang der U21 kann das schon passieren – ärgerlich, dass es gerade bei der WM passiert ist“, erklärte Damen-Nationaltrainer Matthias Karnik.

Am morgigen Sonntag gehen die Titelkämpfe in der kroatischen Hauptstadt mit einem erstmals bei U21-Weltmeisterschaften ausgetragenen Mixed-Teambewerb zu Ende. Dieses Format wird 2020 auch bei den Olympischen Spielen in Tokio seine Premiere feiern. Österreich bekommt es zum Auftakt mit Supermacht Russland zu tun.

Fotos: ÖJV/Oliver Sellner


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