16. Juni 2025

Bringt Mama Glück?

Die gute Nachricht: Mama Christine ist bei der Weltmeisterschaft in Budapest mit von der Partie. „In der Regel bringt mir das Glück, kämpfe ich dann auch besser. Sie ist mein größter Fan“, lächelt Elena Dengg (-70/ESV Sanjindo Bischofshofen/S). Die 20-jährige Salzburgerin aus Mariapfarr ist die jüngste Athletin im ÖJV-Team. Im Nachwuchs sammelte sie Medaillen am Fließband, krönte sich im Vorjahr zur Junioren-Weltmeisterin und U-23-Europameisterin. „Aber auch Elena muss sich trotz ihres großen Talents erst an die allgemeine Klasse gewöhnen. Das dauert seine Zeit – der Sprung von den Junioren auf die World-Tour ist ein großer“, weiß ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch. Dazu kam ein Außenbandeinriss im linken Knie. So gestalteten sich die ersten Monate „bei den Großen“ schwieriger als erwartet. Beim Heim-Grand-Prix in Linz brachte selbst Mama Christine kein Glück, war nach zwei Kämpfen vorzeitig Schluss, bei der EM in Podgorica im April kam in Runde eins das Aus. Erst bei den European Open in Benidorm im Mai kletterte Elena aufs Podest. „Das Potential zur Weltklasse-Athletin hat Elena ohne Zweifel, es braucht nur Geduld“, betont Snir-Bönisch. Für ihren Schützling ist Budapest die 2. WM-Teilnahme (nach Doha 2023). Zum Auftakt trifft sie Dienstagvormittag (10. Kampf nach 11 Uhr, Matte 2) auf die Weltranglisten-14. Margit De Voogd. Das bisher einzige Duell, im Februar des Vorjahres in Györ, gewann die 27-jährige Niederländerin. Auch für sie ist es erst die zweite WM. Beide wären mit einem Top-7-Resultat bereits mehr als zufrieden. Mama Christine wird Elena die Daumen drücken…

Ähnlich wie Elena Dengg kämpfte auch Klubkollege Thomas Scharfetter (-90) zuletzt mit Verletzungspech. Letztes Jahr durchtrennte er sich im familieneigenen Metzgerbetrieb zwei Strecksehnen der linken Hand (Daumen, Zeigefinger), heuer hatte der 24-Jährige mit den Folgen eines Bandscheibenvorfalls zu kämpfen. Seit Anfang des Jahres ist Scharfetter als Sportsoldat Berufsleistungssportler, kann sich einzig und allein aufs Training konzentrieren. Früh- oder Nachtschichten im elterlichen Betrieb sind vorerst Vergangenheit. „Wenn Thomas wieder ganz fit ist, wird er mit Sicherheit an seine Erfolge von 2023 anschließen können“, meint Yvonne Snir-Bönisch. Damals stand Scharfetter gleich viermal auf dem Podest, dreimal auf European-Open-Ebene, einmal, beim Heim-Grand-Prix in Linz, auch auf World-Tour-Niveau. Der Weltranglisten-47. gibt in Budapest sein WM-Debüt und trifft (im 2. Kampf nach 11 Uhr, Matte 1) auf Yahor Varapayeu (BLR). Der rangiert im IJF-Ranking auf Platz 27 und hat bereits einen Grand-Slam-Sieg (Astana 2024) zu Buche stehen. Snir-Bönisch: „Unschlagbar ist Varapayeu sicher nicht. Aber Thomas ist wohl noch nicht ganz bei 100 Prozent, konnte heuer erst ein Turnier bestreiten.“

© GEPA Pictures/Christian Moser

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