Qual der Wahl

Knapp ein Monat vor dem nächsten Saisonhöhepunkt, den Judo-Europameisterschaften in Montpellier (FRA/03. – 05.11.), haben Headcoach Yvonne Snir-Bönisch, Nationaltrainer Robert Krawczyk und Sportdirektor Markus Moser dem ÖJV-Vorstand folgenden 15-köpfigen Kader vorgeschlagen. Mit der Bestätigung des Vorstands wurde die Nominierung schlagend. 6 Frauen und 9 Männer werden Judo Austria in Montpellier vertreten. „Wir waren erstmalig in der Situation, dass wir bei den Männern mehr Qualifikationsleistungen hatten als Startplätze. Lukas Reiter ist deshalb als Ersatz-Athlet nominiert, obwohl auch er die Norm erbracht hat“, erläutert Markus Moser. „Dass wir diesmal die Qual der Wahl hatten, ist für uns als Verband natürlich eine Luxussituation und zeigt die Stärke des Teams.“

Das ÖJV-Aufgebot wird von den Olympia-Medaillengewinner:innen Michaela Polleres und Shamil Borchashvili angeführt. Die 26-jährige Niederösterreicherin, aktuell auf Rang 4 der Weltrangliste (-70 kg), und der 28-jährige Oberösterreicher, Siebenter im IJF-Ranking (-81), werden in jedem Fall gesetzt sein.

Schmerzhafter Ausfall: Schwergewichtler Stephan Hegyi (+100) hätte ursprünglich in Montpellier sein Comeback geben sollen. Der 25-jährige Wiener zog sich beim Training einen Kreuzbandriss im Knie zu und musste abermals operiert werden. Es ist die dritte schwere Verletzung (Achillessehnenriss rechts, 2 x Kreuzbandriss, links und jetzt rechts) innerhalb von zwei Jahren. „Stephan hat unglaublich hart und seriös an seinem Comeback gearbeitet. Jeder Trainingsschritt war mit dem medizinischen Team abgesprochen. Dass es jetzt nochmals zu so einer schweren Verletzung kommen konnte, ist extrem schade. Wir alle hätten ihm vom ganzen Herzen die Olympia-Qualifikation für Paris gewünscht“, betont Yvonne Snir-Bönisch. „Aber Stephan wird nicht aufgeben, sondern erneut ein Comeback vorbereiten und sich noch mehr Zeit nehmen als zuletzt.“

Alle ÖJV-Nominierten haben auf der IJF-World-Tour zumindest ein Top-7-Resultat erreicht, bis auf zwei Ausnahmen: Adam (-90) und Movli Borchashvilli (+100/beide M&R Galaxy Judo Tigers/W), sie fixierten mit zwei European-Open-Podiumsplätzen im letzten Moment ihren Startplatz für Montpellier. Sehr speziell sind die EM-Debüts von Landestrainer Florian Doppelhammer (-60/wurde beim Heim-GP in Linz Sensations-Fünfter) und Metzger Thomas Scharfetter (-90/schrieb insgesamt 5 Mal an, zuletzt als Fünfter beim Grand-Slam in Baku). Elena Dengg, 19, ist die einzige Juniorin im Aufgebot. Der Kader setzt sich aus vier Oberösterreichern, drei Wiener:innen, drei Salzburger:innen, zwei Niederösterreicher:innen, zwei Vorarlberger:innen und einer Steirerin zusammen.

Die EM zählt zur Olympia-Qualifikation für Paris (Ende der Qualifkationsfrist: 23.06.2024). 700 Weltranglisten-Punkte warten auf die Europameister:innen, 490 Zähler gibt’s für Silber, 350 für Bronze, 252 für Platz 5 und 182 für Platz 7.

Österreichs EM-Kader für Montpellier (FRA/03. – 05.11.) im Detail, Frauen (6), -48 kg: Katharina Tanzer (SU Noricum Leibnitz/ST), -63: Magdalena Krssakova (JC Sirvan/W), Lubjana Piovesana (LZ Hohenems/V), -70: Elena Dengg (ESV Sanjindo Bischofshofen/S), Michaela Polleres (JC Wimpassing Sparkasse/NÖ), +78: Maria Höllwart (ESV Sanjindo Bischofshofen/S); Männer (9 – Maximumzahl pro Nation und Geschlecht), -60: Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels/OÖ), -66: Florian Doppelhammer (UJZ Mühlviertel/OÖ), -81: Shamil und Wachid Borchashvili (LZ Multikraft Wels/OÖ), -90: Adam Borchashvilli (M&R Galaxy Judo Tigers), Thomas Scharfetter (ESV Sanjindo Bischofshofen/S), -100: Laurin Böhler (LZ Hohenems/V), Aaron Fara (JC Wimpassing Sparkasse/NÖ), +100: Movli Borchashvilli (M&R Galaxy Judo Tigers). Ersatz-Athlet: Lukas Reiter (-73/JC Wimpassing Sparkasse/NÖ).

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