WM-Premiere nach Maß

Die Junioren-Weltmeisterschaft in Odivelas (POR, 4. – 8.10.) begann aus österreichischer Sicht mit einem Paukenschlag: Die ungesetzte Carina Klaus-Sternwieser (-52 kg/Askö Reichraming/OÖ) kämpfte sich mit drei Siegen bis in den Finalblock vor. Im Kampf um Bronze musste sich die 18-jährige Oberösterreicherin Lea Beres (FRA) nach zwei Waza-ari-Wertungen (Seoi-otoshi, Tani-otoshi) geschlagen geben und belegte Rang fünf. Im Viertelfinale hatte Klaus-Sternwieser gegen die spätere Goldmedaillengewinnerin Rin Kamiya (JPN) verloren.

„Wir stehen schon am ersten Tag nicht mehr mit leeren Händen da. Carina darf – in ihrem ersten Jahr als Juniorin – auf ihre Leistung stolz sein. Sie hat sich in allen Kämpfen sehr achtbar präsentiert und das Maximum herausgeholt“, kommentierte ÖJV-Unter-21-Cheftrainer Béla Riesz. „Das ist definitiv Carinas größter Erfolg in ihrer bisherigen Karriere und sie hat mit dieser Platzierung ihre ungeheure Konstanz auf höchstem Niveau bewiesen“, staunte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser. „Beim sechsten Start auf Junioren-Ebene hat sie jetzt schon ihre fünfte Platzierung erreicht – und das noch dazu beim wichtigsten Wettkampf des Jahres.“

Auch die Weltmeisterschafts-Debütantin hatte mit dieser Leistungsexplosion nicht wirklich gerechnet: „Ich wollte ehrlich gesagt nur die erste Runde überstehen. Im ersten Junioren-Jahr schon WM-Fünfte zu werden – ich glaube, da muss ich zufrieden sein.“ Kämpferischer Nachsatz: „Auch die Japanerin und die Französin sind nicht unschlagbar. Ich weiß jetzt, dass ich vorne mitkämpfen kann.“

Carina Sternwieser setzte sich gegen Sheily Lopez (GUA), die Junioren-EM-Dritte von Den Haag Aydan Valiyeva (AZE) und gegen Luca Veg (HUN) jeweils mit Ippon durch. Im Viertelfinale unterlag die Oberösterreicherin der späteren Goldmedaillengewinnerin Rin Kamiya (JPN), Anfang des Jahres auch Siegerin des prestigeträchtigen Junioren-Europacups in Paris, mit Ippon (nach 1:58 Min.). Nicht viel zu holen gab es im Finalkampf um die Bronzemedaille. Béla Riesz: „Beres ist zwei Jahre älter, sie hat ihre Erfahrung gekonnt ausgespielt. Das muss man neidlos anerkennen.“

Kein Erfolgserlebnis war Marcus Auer (-60/Creativ Graz/ST/als Nummer eins gesetzt) vergönnt. Der 20-jährige Steirer verlor seinen Auftaktkampf gegen den starken Israeli Yani Wolczak, WM-Fünfter 2022 in der allgemeinen Klasse (!), nach Disqualifikation (3 Shidos) geschlagen geben. Béla Riesz: „Wolczak hat den Griff dominiert und letztlich verdient gewonnen. Marcus konnte zwei Angriffsaktionen setzen – das reichte aber leider nicht für eine Wertung.“

Am 2. Wettkampftag, Donnerstag, ist mit Verena Hiden (-57/SU Noricum Leibnitz/ST/als Nummer 8 gesetzt) eine Österreicherin in Odivelas im Einsatz.

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