Neujahrs-Überraschung

Seit den 90er-Jahren zeichnet OÖ-Landestrainer (und früher ÖJV-Nationalcoach) Klaus-Peter Stollberg für den Neujahrs-Trainingslehrgang in Linz (mit-)verantwortlich. Heuer, Mitte September, tritt der gebürtige Leipziger den wohlverdienten Ruhestand an. Dem 64-Jährigen zu Ehren gibt Olympia-Silbermedaillengewinner und Auslands-Österreicher Ludwig „Lupo“ Paischer ein dreitägiges Kurz-Gastspiel als Trainer. Die ehemalige Nummer 1 der Welt (- 60 kg) über …

… seine Trainer-Premiere: „Es ist für mich eine ungewohnte Rolle. Ich komme in Tokio nicht oft dazu, ins Dojo zu gehen. Meine Dienstzeiten lassen das nicht zu. Aber natürlich bleibe ich dem Judo weiterhin verbunden, verfolge die Leistungen der österreichischen Top-Judoka aus der Ferne und freue mich über jede rot-weiß-rote (internationale) Medaille. Ich bin seit Mitte Dezember in Österreich, habe die Feiertage bei meiner Familie verbracht. Als Stolli (Klaus-Peter Stollberg), mein ehemaliger Nationalteam-Coach, angefragt hat, ob ich beim Neujahrs-Lehrgang als Trainer mit dabei sein kann, musste ich nicht lange überlegen. Es ist der ideale Zeitpunkt, ihm Danke für seine großen Verdienste zu sagen…“

…. die ersten Erfahrungen in der neuen (Trainer-) Rolle: „Ich hab‘ schon nach dem ersten Tag einen Muskelkater (lacht). Ich sehe meine Aufgabe vorrangig darin, die vielen Jugendlichen zu motivieren, ihnen meine Faszination und Begeisterung bzw. einen Teil meiner Erfahrungen weiterzugeben. Vielleicht bin ich für den ein oder anderen ein Vorbild. Ich hatte selbst auch viele Vorbilder. Bei 350 Judoka in der Halle – von Jung bis Alt – kannst du nicht auf jeden Einzelnen eingehen. Aber ja, die neue Rolle macht mir Spaß. Ich genieße die paar Tage in Österreich. Am 5. Jänner geht’s zurück nach Tokio.“

… Heimweh-Attacken: „Keine Frage: Ich fühle mich in Japan – sowohl beruflich wie privat – sehr wohl. Aber natürlich genieße ich jeden Tag, den ich in Österreich mit meiner Familie bzw. engen Freunden verbringen kann. Und natürlich müssen dann auch Pinzgauer Kasnocken auf den Tisch. Die gibt’s in Tokio nicht.“

…. seine Einschätzung vom ÖJV-Team für die Olympia-Saison 2024: „Ich bin da zu weit weg, um wirklich eine seriöse Beurteilung abgeben zu können. Aber die, die in den letzten Jahren bei EM, WM, Olympia und auf der World-Tour vorne waren, die gehören auch in Paris zu den seriösen Medaillen-Anwärtern. Einzige Einschränkung: Ganz ohne Glück holst du bei Olympia keine Medaille… Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich werde in jedem Fall vor dem Fernseher die Daumen halten.“

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