16. September 2022

Die andere Verena

Die frischgebackene Junioren-EM-Gewinnerin Verena Hiden (-57/SU Noricum Leibnitz/ST) hält ihre Bronzene fest in Händen und schüttelt ungläubig den Kopf. Ihre Augen leuchten, die Erleichterung und auch Ungläubigkeit steht ihr ins Gesicht geschrieben.

Verena, wie hast du den Wettkampftag erlebt? Hast du persönlich mit einer Medaille gerechnet?

Verena Hiden: „Nationaltrainer Felipe (Kitadai) hat mir noch bei der Junioren-WM in Ecuador ein Foto von der Siegerehrung geschickt, mit der Zeile: In Prag stehst du am Podium. Ich persönlich hätte das nicht für möglich gehalten. Wenn du mir das gestern prophezeit hättest, ich hätte dich für verrückt erklärt. Geht’s noch? Aber heute war irgendwie alles anders…“

Was meinst du genau?

Hiden: „Ich war unglaublich locker, keine Spur von Nervosität. Am Mittwoch habe ich noch unsere Mentaltrainerin gefragt, ob das eh o.k. ist, dass ich noch so locker bin. Sie hat nur gemeint: Super, da sparst dir Energie. Das ist gut. Ich glaube, mein Alltag ist im Augenblick durch die Polizeischule komplett durchgetaktet. Ich steh um 10 Minuten vor sechs Uhr auf, fahre in die Schule, um 15:30 Uhr komme ich nach Hause, Mittagessen, dann geht’s zum Training. Am Abend und in der Nacht wird gelernt. Da blieb keine Zeit, um nervös zu werden (lacht)…“

Die Lockerheit ist bis zum Schluss geblieben, oder?

Hiden: „Im Golden Score gegen die Spanierin (Marta Garcia Martin) war ich zu passiv, hab‘ nicht mehr den Griff gehalten. Aber sonst hat alles perfekt geklappt. In den Pausen habe ich mit meine Mama (Monika) und Tante Brigitte geplaudert. Mein Heimtrainer Hubert Rohrauer und Herbert Wiesner, der Opa von Lisa Tretnjak, war auch in der Halle. Also ich hab’s richtig genießen können.“

Könnt ihr jetzt auch feiern?

Hiden: „Wir haben am Sonntag noch Mixed-Team-Bewerb, bis dahin wird nicht gefeiert. Und am Montag, um 10 vor sechs Uhr, hat mich der Alltag wieder. Da geht’s mit der Polizeischule weiter.“


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