20. November 2021

Härtetest

Ab Montag bleiben die Dojos nur mehr für den Spitzensport geöffnet. „Im Judobetrieb hatten wir keine Corona-Fälle. Das Vereinstraining lief richtig gut, unser Präventionskonzept hat sich bewährt. Natürlich tut uns der österreichweite Lockdown ab Montag richtig weh. Auch wenn wir verstehen, dass österreichweit Handlungsbedarf bestand“, sagt ÖJV-Präsident Martin Poiger am Rande des Final Four in Gmunden. Ein Kurz-Interview.

Die 6. Final-Four-Auflage in der Volksbankhalle in Gmunden muss erstmals ohne ZuschauerInnen in Szene gehen. Bislang war die Halle mit 2.000 Fans in all den Jahren restlos gefüllt. Wie sehr schmerzt das Fan-Verbot?

Martin Poiger: „Wir haben im ÖJV-Vorstand Anfang des Monats beschlossen, aus Sicherheitsgründen auf Fans zu verzichten. Natürlich blutet uns das Herz. Aber für uns als Verband ist wichtig, dass das Final Four als TV-Event mit entsprechender Sponsoren-Präsenz stattfinden kann. Dass der Hochleistungssport weiter geht und wir unser nationales Prime-Event durchführen können. Weder in der Vorrunde noch jetzt im Finale gab’s Corona-Alarm. Alles läuft nach Plan. Das tut gut, erst recht, wo’s jetzt wieder einen Lockdown gibt.“

Wie zufrieden bist Du mit dem sportlichen Niveau in Gmunden?

Poiger: „Wir haben 4 Olympia-Medaillengewinner hier, allen voran Doppel-Olympiasieger Lukas Krpalek. Dazu auch die nationale Spitze. Also das Niveau ist einmal mehr top. In der Pause vor dem Finale ehren wir unser Olympiateam mit Coach Yvonne Bönisch und Silbermedaillengewinnerin Michaela Polleres. Natürlich wäre diese Ehrung mit Fans schöner und stimmungsvoller gewesen. Aber die TV-Bilder sind top. Das Finale läuft live auf ORF Sport + – ich glaube sagen zu können: Wir haben das Beste aus der aktuellen Situation gemacht.“

Stichwort Lockdown: Wie bewertest Du die aktuelle Österreich-Situation aus Judosicht?

Poiger: „Natürlich hätten wir uns für den Sport Ausnahmeregeln gewünscht, nicht nur für den Leistungssport. Judo stellt definitiv kein Risiko dar, unser Präventionskonzept hat in den letzten Monaten hervorragend funktioniert. Wir hatten in den letzten Wochen so gut wie keine Fälle. Und die Anfänger-Kurse sind heuer richtig gut angelaufen. Olympia und die zwei Medaillen haben Lust auf mehr gemacht. Dazu kam unsere Marketing-Kampagne. Wir haben 400.000 Personen erreicht. Andererseits verstehen wir natürlich auch, dass die Bundesregierung aufgrund der explodierenden Infektionszahlen harte Maßnahmen setzen muss. Ich kann nur an die Vereine appellieren, so kreativ zu sein wie bei den ersten Einschränkungen. Mit Video-Training, Video-Vorträgen usw.“


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