Am Ende waren fast alle glücklich. Herren-Rekordmeister Galaxy und Frauen-Comeback-Champ Leibnitz gaben nicht nur auf der Matte, sondern auch bei der After-Fight-Night im Raiffeisen-Sportpark in Gmunden eine mehr als gute Figur ab. In den Katakomben ließ man währenddessen die sieben Bundesliga-Final-Four-Stunden Revue passieren. „Es hat richtig Spaß gemacht, das Final-Four ist auch für einen Nicht-Judo-Insider mitreißend. Ich habe den Besuch in Gmunden sehr genossen. Die Qualität der Kämpfe war beeindruckend“, betonte ÖOC-Präsident Horst Nussbaumer, der auf Einladung von ÖJV-Präsident und ÖOC-Vorstandsmitglied Martin Poiger erstmals beim Judo-Bundesliga-Finale vorbeischaute. Auch Hausherr Poiger gab sich rundum zufrieden: „Österreichs Judo-Familie war einmal mehr vollzählig vertreten, die Kämpfe waren mitreißend, beide Finaluelle brachten Top-Niveau, die Halle war noch ein bisschen voller als in den letzten Jahren, die Stimmung herausragend. Leibnitz und Galaxy sind mehr als verdiente Meister – in beiden Fällen haben sich die Grunddurchgangssieger knapp aber doch durchgesetzt. Beide haben am Ende eine weiße Weste – mit 9:0 bzw. 12:0 Siegen.“
Weitere Zahlen und Fakten zum Final-Four-Samstag in Gmunden:
- Bundesliga-Geschichte: Mit dem 12. Männer-Titel sind die Galaxy Tigers ab sofort neue Rekordhalter, UJZ hat 11 Titel zu Buche stehen. „Wenn mir wer 2001 bei der Vereinsgründung gesagt hätte, dass wir 2025 den 12. Titel holen, hätte ich ihn zweifelsohne für verrückt erklärt“, gab Galaxy-Boss Thomas Haasmann offen zu. „Die Burschen, sie sind mittlerweile die fünfte Generation, dürfen richtig stolz sein: Sie haben alle 7 Vorrunden für sich entschieden, heute auch Semifinale und Finale gewonnen. Sie stehen verdient ganz oben!“
- Geschichtsträchtig war auch der Titelgewinn von Frauen-Meister SU Raiffeisenbank Leibnitz. 33 Jahre hatten die Steirerinnen (nach 1986 und 1992) auf ihren dritten Titelgewinn warten müssen. 2025 schafften sie es mit insgesamt 12 Siegen ensuite „mit einer perfekten Saison“, wie Coach Philipp Ackerl stolz anmerkte. Nachsatz: „Wir sind eine richtig eingeschworene Truppe. Selbst Judogym-Leihgabe Larissa Sickinger trainiert regelmäßig mit uns, auch sie hat ein großes Herz für Leibnitz!“
- Bis beide Sieger feststanden waren insgesamt 40 Kämpfe in vier Semifinal- und zwei Finalbegegnungen notwendig. Die wohl größten Überraschungen lieferten Adam Borchashvilli (-100/Galaxy Judo Tigers) gegen UJZ-Serbien-Legionär Aleksandar Kukolj, ehemaliger Vize-Weltmeister sowie Marcus Auer (-66/JC Sanjindo Bischofshofen), der den Weltranglisten-16. Erkhembayar Battogtokh (MGL/LZ Multikraft Wels) bezwang. Den längsten Kampf des Tages lieferten sich, ebenfalls im Semifinale zwischen JC Sanjindo und Multikraft Wels, die Halb-Schwergewichtler Mihael Zgank (TUR/Sanjindo) und Krisztian Toth (HUN/Wels). Nach einer Netto-Kampfzeit von 12:37 Minuten hatte letztlich der Ungar das bessere Ende für sich. Im neunten direkten Duell der beiden Legionäre war es der insgesamt achte Sieg von Toth.
- ORFSport+ übertrug beide Finalkämpfe – von 17 bis 19 Uhr, ganze zwei Stunden lang – live.
- Das Medienteam hatte für Social-Media-Clips eigens einen Decibel-Messer im Gepäck. Zwischen 87 und 134,6 Decibel wurden in der mit 2.200 Fans restlos ausverkauften Halle gemessen. Zum Vergleich: Eine Boeing beim Starten kommt auf rund 140 Decibel. Bundesliga-Referent Manfred Reisinger jubilierte: „Was die Ticket-Einnahmen betrifft, haben wir auch einen neuen Rekord erzielt.“ Stellt sich die abschließende Frage, welche Final-Four-Rekorde 2026 fallen werden? Gmunden, wir freuen uns auf ein Wiedersehen im November 2026!