9. November 2019

Siebenter Meistertitel für Volksbank Galaxy Tigers in Serie

Die Volksbank Galaxy Tigers haben sich am Samstag in der Volksbank-Arena in Gmunden zum siebenten Mal in Serie zum Meister der österreichischen Judo-Bundesliga gekrönt. Der Titelverteidiger besiegte im wohl spannendsten Bundesliga-Finale der Geschichte das LZ Multikraft Wels mit 9:7. Nach zwei Durchgängen war es 7:7 und auch in Unterbewertungen unentschieden gestanden. Für die Entscheidung in einer zusätzlichen Best-of-Three-Serie sorgte ausgerechnet der Iraner Saeid Mollaei, der bei der WM in Tokio noch aufgrund politischer Machenschaften der iranischen Sportführung um eine Medaille gefallen war. 

Aber auch die Welser durften sich über einen großen Erfolg freuen. Sie holten ihr bestes Bundesliga-Ergebnis seit 42 Jahren, also seit dem Meistertitel 1977. Legionär Jaba Papinashvili brachte die Welser im Finale in Führung, ehe Tatsuto Shima den Ausgleich für die Galaxy Tigers fixierte. Wachid Borchashvili und sein Bruder Shamil – mit einem Sensationssieg über den Iraner Saeid Mollaei – brachten die Oberösterreicher 3:1 voran. Der Ungar Krisztian Toth erhöhte auf 4:1. Am Ende des ersten Durchgangs holten Marko Bubanja und Sebastian Schneider die Galaxy-Punkte zum 4:3-Halbzeitstand. Im zweiten Durchgang holten Papinashvili, Shima und Wachid Borchachvili abermals die Punkte für ihr jeweiliges Team. Mollaei gewann seinen zweiten Kampf. Shamil Borchashvili, der in der Rückrunde in die Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm hochgezogen wurde, unterlag Johannes Pacher (Galaxy). Nach weiteren Ippon-Siegen durch Marko Bubanja (G) und Gabor Ver (W) war der 7:7-Stand nach zwei Runden perfekt.

Die Bestimmungen der Bundesliga sehen für einen derartigen Fall vor, dass drei per Los ermittelte Duelle des zweiten Durchganges als Best-of-Three-Serie wiederholt werden müssen. Gezogen wurden die Gewichtsklassen bis 66 Kilogramm, bis 81 Kilogramm und bis 90 Kilogramm. Nach einem Shima-Triumph gegen Kimran Borchashvili ließ Mollaei mit einem Ippon-Erfolg über Michael Winkler die Mannschaft von Trainer Thomas Haasmann jubeln. Der Coach war nach dem Thriller erleichtert: „Ich habe schon fast nicht mehr dran geglaubt, dass wir das noch gewinnen. Ich bin während des Finales wahrscheinlich um fünf Jahre älter geworden. Für die Zuschauer war das, denke ich, sehr spannend. Ich danke dem Publikum für die Unterstützung“, meinte Haasmann. Den Titel widmete er dem kürzlich verstorbenen Flachgauer Judo-Pionier Gerhard Dorfinger. 

Mollaeis Antreten am Samstag war ein besonderes Highlight. Für den Weltmeister von 2018 in der Kategorie bis 81 Kilogramm waren die vergangenen Monaten alles andere als einfach. Bei der WM in Tokio war er vom iranischen Sportministerium zum Verlieren aufgefordert worden, um ein Duell mit dem späteren israelischen Weltmeister Sagi Muki zu vermeiden. Erst vor wenigen Tagen erhielt er in Deutschland, wo er sich seit der WM aufhält, den Flüchtlingsstatus. 

Im ersten Halbfinale am Nachmittag war der ohne Legionäre angetretene JC Wimpassing Sparkasse gegen die Galaxy Tigers ohne Chance geblieben. Die Perchtoldsdorfer setzten sich mit 13:1 durch. Die Siege für den Meister holten Olympiasieger und Weltmeister Lukas Krpalek (2), Saeid Mollaei, Lorenz Wildner,  Tatsuto Shima, Marvin Pum, Mathias Czizsek, Stefan Kudera, Adam Borchashvilli, Johannes Pacher, Nick Haasmann, Marko Bubanja und Sebastian Schneider. Bernhard Lang sorgte für den Ehrenpunkt der Wimpassinger. 
Im zweiten Halbfinale besiegten die Welser die JU Raiffeisen Flachgau mit 9:5. Jaba Papinashvili, Kimran Borchashvili, Wachid Borchashvili, Shamil Borchashvili (je 2) und Michael Winkler (1) siegten für die Welser. Bei den Flachgauern waren Christoph Kronberger, Piotr Kuczera (je 2) und Andreas Nagl (1) erfolgreich. 

„Die Stimmung war super. Es ist schön, dass wir so ein schönes Judofest in Gmunden feiern konnten. Ich gratuliere dem Serienmeister herzlich zum Titel“, betonte ÖJV-Präsident Martin Poiger. 

Details zu den einzelnen Duellen finden Sie hier.

Foto: ÖJV/Oliver Sellner


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