27. März 2015

Das tut dem Selbstvertrauen gut

Rang fünf beim Grand Prix in Samsun (TUR): Tina Zeltner (bis 57 kg) beendet mit einem fünften Platz eine kleine persönliche Durststrecke. Gemessen am Niveau der geschlagenen Gegnerinnen ist es die beste Turnier-Leistung der Niederösterreicherin seit der Rückkehr nach ihrem Kreuzbandriss im Jänner des Vorjahres. Auftakt-Niederlagen für Filzmoser und Paischer.

Dabei ist Zeltner für wenige Sekunden sogar schon Dritte. Im Bronze-Kampf bekommt sie gegen die Britin Nekoda Smythe Davis nämlich nach einem Waza-ari für einen Handwurf noch einen weiteren Waza-ari für einen Hüftwurf (Sode-tsuri-komi-goshi) zugesprochen. Jedoch wird die zweite Wertung nach einem Video-Review auf ein Yuko runterkorrigiert.

Es scheint, als ob Zeltner durch den vermeintlich geglaubten Sieg die Spannung abhandenkommt, denn die 22-Jährige gibt infolge Wertung um Wertung ab und wird von Smythe Davis schlussendlich am Boden festgehalten.

„Nach dem zweiten Waza-ari hatte ich kurz schon abgeschlossen“, räumt Zeltner danach ein. „Im Moment kann ich mich noch nicht ganz so freuen, aber morgen vielleicht. Das Turnier als Ganzes war sehr wichtig für mich, weil ich ein schwieriges Jahr hinter mir habe.“

Nationaltrainer Marko Spittka muss sich nach dem Auf und Ab im Bronze-Kampf auch erst einmal finden. „Das Hoch und Runter der Gefühle war einzigartig. Für Tina war es ein starkes Ergebnis, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns und da ist noch um einiges mehr bei ihr drinnen.“

 

In der Vorrunde

Zum Auftakt kann sich Zeltner mit einer Yuko-Wertung für eine Konter-Technik gegen Loredana Ohai (ROU), die vor einer Woche in Tiflis noch Filzmoser aus der Trostrunde geworfen hatte, und mit einem Blitzsieg gegen Emelie Amaron durchsetzen. Nach nur neun Sekunden lässt sie die Schweizerin bei einem Innenschenkelwurf-Angriff ins Leere laufen und übernimmt sie zu einer Ippon-Wertung.

Nachdem sie im Viertelfinale der Weltranglisten-Achten Corina Caprioriu (ROU) mit 1:2 nach Bestrafungen unterliegt, hält die Wimpassingerin in der Trostrunde die Kosovarin Nora Gjakova nach einem Beinwurf (Sasae-tsuri-komi-ashi) am Boden fest.

Spittka hader im Anschluss noch etwas mit der Viertelfinal-Niederlage gegen Caprioriu: „Gegen die Olympia-Zweite erst zwei Sekunden vor dem das entscheidende Shido zu bekommen, war unglaublich hart und aus meiner Sicht auch unverständlich. Ich konnte ihr danach nicht einmal erklären, warum sie es bekommen hat.“

Auftakt-Niederlagen für Filzmoser und Paischer

Bei Filzmoser und Paischer läuft es indes noch nicht. Die top-gesetzte Welserin muss sich bis 57 kg nach einem Freilos der Deutschen Johanna Müller mit einer Waza-ari-Wertung für einen Innenschenkelwurf (Uchimata) geschlagen geben. Kurzzeitig hat Filzmoser ihre Gegnerin sogar in einem Festhalte-Griff, kann diesen aber nur wenige Sekunden halten. Nach Rang sieben vor einer Woche in Tiflis ist es der nächste Dämpfer für die 34-Jährige. „Ich bin sehr enttäuscht von mir“, meint Filzmoser.

Der kleine Durchhänger kommt für sie aber noch zu einem vergleichsweise günstigen Zeitpunkt. Denn bis Ende Mai läuft noch das erste Jahr der insgesamt zwei-jährigen Olympia-Qualifikation. Die aktuellen Punkte fließen nur zu 50 Prozent in das Quali-Rennen ein. Die 100-Prozent-Phase beginnt erst mit Juni. Filzmoser hat als Weltranglisten-Fünfte ohnehin schon einige hoch-dotierte Platzierungen im 50-Prozent-Kontingent stehen.

Paischer fängt sich bis 60 kg nach einem Freilos gegen den Georgier Lukhumi Chkhvimiani vier Bestrafungen, was eine vorzeitige Niederlage bedeutet. Dabei kann der Salzburger seinen Gegner zwischenzeitlich bereits auf drei Strafen hinauftreiben, während er selbst erst bei zwei hält.

Comeback von Ott

Von Freitag bis Sonntag starten insgesamt neun ÖJV-Judoka in Samsun. Mit dabei ist auch wieder Marcel Ott. Der Wiener wird am Samstag mit seinem Erstrundenkampf bis 81 kg gegen Artem Vasylenko (UKR) ein Comeback feiern.

Während die Herren nach einer Turnier-Pause aus Österreich in die Türkei angereist sind, war das Damen-Team nach dem Grand Prix vor einer Woche in Tiflis direkt weiter nach Samsun geflogen.

„Über einen Kontakt von Sabrina (Filzmoser; Anm.) haben wir eine Möglichkeit aufgetrieben, vor in Samsun bei einem Judo-Klub mitzutrainieren. Freundschaft und gute Trainingspartner – das war eine gute Gelegenheit für uns, über die dann sogar ein großer Artikel in einer türkischen Zeitung erschienen ist“, war Spittka von der Gastfreundschaft beeindruckt.

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