14. April 2015

Diese Neun fahren zur EM

Österreich entsendet ein neun-köpfiges Team zu den Judo-Europameisterschaften, die im Rahmen der erstmals ausgetragenen Olympischen Europaspiele in Baku stattfinden. Die Judo-Bewerbe sind von 25. bis 28. Juni, also die vier letzten Tage der Europaspiele, angesetzt.

Wie im Vorjahr entsendet der Österreichische Judo-Verband (ÖJV) neun Athleten. Einzige Änderung: Tina Zeltner, die im Vorjahr wegen eines Kreuzbandrisses fehlte, ist statt Stefan Kuciara (Kreuzbandriss und keine Quali) wieder mit dabei.

Als Ziel geben die beiden Nationaltrainer Marko Spittka (Damen) und Patrick Rusch (Herren) eine Medaille vor, wobei die Damen derzeit die besseren Chancen haben. Die Weltranglisten-Fünfte Bernadette Graf holte bei den letzten beiden Europameisterschaften jeweils Bronze. Mit Kathrin Unterwurzacher (5.) und Sabrina Filzmoser (6.), die im Vorjahr für die zweite Bronzene sorgte, verfügt man zudem über zwei weitere Athletinnen, die zu den besten Zehn der Welt gehören. Bei den Herren ruhen die Hoffnungen vorrangig auf Ludwig Paischer. Rusch: „Er ist bei einer EM immer für eine Medaille gut, aber es wird generell nicht einfach, unter die besten Sieben zu kommen.“

Kronberger löst EM-Ticket letztlich klar

Aufgrund eines nicht genehmigten Sponsors wurde die EM heuer recht kurzfristig von Glasgow (9. bis 12. April) nach Baku verlegt, wodurch sich die Qualifikations-Richtlinien für die EM änderten. Die bislang stets nationalen Quali-Kriterien wurden durch internationale ersetzt. Konkret wurden nur die besten Europäer einer Gewichtsklassen-Weltrangliste für Baku zugelassen. Je nach Gewichtsklasse waren dies entweder mehr oder weniger Kämpfer.

Der einzige echte Wackelkandidat unsers Teams, Christoph Kronberger, schaffte es letztlich klar, sich unter die notwendigen 28 besten Europäer der Klasse bis 100 kg zu schieben. Damit hat der 26-Jährige aus dem Leistungssport-Kader der Polizei seine zweite EM-Teilnahme in der Tasche. „Das hat er sich verdient“, spielt Rusch auf Kronbergers dritten Platz bei den European Open in Rom an.

Viel durcheinander gewirbelt

Die Verlegung der EM hat die saisonale Periodisierung aller europäischen Nationalteams gehörig durcheinander gewirbelt. „Wir mussten die gesamte Jahresplanung über den Haufen werfen“, so Spittka. Der organisatorische Mehraufwand sei enorm gewesen. „Auch von der Turnierfolge her passt die EM dort nicht rein, weshalb wir jetzt trainingstechnisch einen Zwischenaufbau einschieben müssen.

In der Olympia-Qualifikation beginnt mit Ende Mai die zweite Hälfte, in welcher die erzielten Punkte dann nicht mehr zu 50 sondern 100 Prozent für das Rennen um die Rio-Tickets zählen, also die heiße Phase. Die EM zählt aufgrund ihrer Verlegung aber nur 50 Prozent.

 

Österreichs Aufgebot für die EM im Rahmen der Europaspiele in Baku:

-57 kg: Sabrina Filzmoser (Weltranglisten-6./Multikraft Wels)
-57: Tina Zeltner (31./JC Sparkasse Wimpassing)
-63: Kathrin Unterwurzacher (5./JZ Innsbruck)
-63: Hilde Drexler (12./café+co Vienna Samurai)
-70: Bernadette Graf (5./JZ Innsbruck)

-60: Ludwig Paischer (14./JU Raika Flachgau)
-81: Marcel Ott (38./Volksbank Galaxy Tigers)
-100: Christoph Kronberger (55./JU Raika Flachgau)
+100: Daniel Allerstorfer (23./UJZ Mühlviertel)


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