Zahlen lügen nicht: 18,6 Jahre beträgt das Durchschnittsalter des 19-köpfigen japanischen Teams beim Oberösterreich-Grand-Prix in Linz. Gemessen am Aussehen, wirken sie gar noch jünger. Sportlich, freilich, sind sie mehr als konkurrenzfähig. Sechs Medaillen, zwei davon in Gold, stehen nach dem ersten Tag für das Land der aufgehenden Sonne zu Buche.
Die Überraschung des Tages gelang der Jugend- und Junioren-Weltmeisterin Iroha Oi, wörtlich übersetzt: Flügel – in wunderbaren Farben gemalt. Die 17-Jährige traf im Finale der Kategorie bis 52 kg auf keine Geringere als Tokio-Olympiasiegerin Distria Krasniqi (KOS) und trat auf, als wäre sie nichts anderes gewohnt, als auf der IJF-World-Tour um Gold zu kämpfen. Nach 43 Sekunden gelang Oi ein ansatzloser Uchi-mata und das Finale war auch schon beendet: Ippon für Nippon. Der Lohn: 3.000 Dollar Preisgeld, 700 Weltranglistenpunkte und der erste Titel in der allgemeinen Klasse.
Noch schneller ging Teamkollege Yamato Fukuda, ebenfalls aktueller Junioren-Weltmeister, ans Werk. Der 19-Jährige benötigte für seinen Erfolg im Superleichtgewicht (-60 kg) eine Netto-Kampfzeit von 5:29 Minuten. Der kürzeste seiner fünf Kämpfe dauerte neun Sekunden, das Finale 1:38 Minuten. Damit war sein zweiter Erfolg (nach Portugal 2023) auf der World-Tour Realität. Und Kimi Ga Yo, die japanische Hymne, Titel: Das Moos sprießt, wurde ein zweites Mal an diesem Freitagnachmittag gespielt.