22. Dezember 2021

Merry X-mas & Happy New Year

Ein persönliches Schreiben vom ÖJV-Präsidenten an die Judo-Austria-Community, Weihnachts- und Neujahrswünsche inklusive. Martin Poiger zieht eine überwiegend positive Bilanz der vergangenen Monate und wagt einen Ausblick aufs Jahr 2022.


OFFENER BRIEF VON MARTIN POIGER:


Liebe Judo-Austria-Familie, werte TrainerInnen, KampfrichterInnen, ÖJV- und Landesverbands-MitarbeiterInnen, Dan-TrägerInnen, FunktionärInnen, Amateur- und Top-Judoka,


Das Jahr 2021 wird aus ÖJV-Sicht in vielerlei Hinsicht als ganz besonderes Jahr in die Verbandsgeschichte eingehen. Extrem herausfordernd für unsere Vereine, speziell für die kleineren, die unter den sich ständig ändernden Rahmenbedingungen und COVID-19-Regierungsvorgaben leiden. Zugegeben, wir haben Hunderte Mitglieder durch die Pandemie verloren, vor allem Kinder und Jugendliche. Besonders schmerzhaft war der bislang letzte Lockdown, weil er uns nach den Olympia-Erfolgen und dem Ausrollen der JUDO – Mit-Sicherheit-umwerfend-Kampagne unerwartet und zum gefühlt denkbar schlechtesten Zeitpunkt getroffen hat.

Lachendes und weinendes Auge

Mit dem Judo-Austria-Präventionskonzept ist es gelungen, die wichtigsten Veranstaltungen auf heimischer Ebene im Jahr 2021 durchzuführen. In allen Altersklassen wurden österreichische Meistertitel ausgetragen. Mit einem lachenden und weinenden Auge haben wir die verkürzte Bundesliga-Saison erlebt. Positiv hängen bleibt, dass wir unsere Fernseh- und Sponsorenverträge zu 100 Prozent erfüllen konnten. Schmerzlich war vor allem das Final-Four vor leeren ZuschauerInnen-Rängen. Der Siegesfeier von Multikraft Wels, die nach 44 Jahren wieder den Titel holten, tat das keinen Abbruch. Mit dem Ausbau unseres Live-Streams konnten die Fans immerhin digital live mit dabei sein. Die Zugriffszahlen dokumentieren das große Interesse, hier werden wir auch zukünftig weiter investieren.

Seid umschlungen 2 Millionen

Mit Erleichterung durften wir die Entscheidung der IJF zur Kenntnis nehmen, uns die einbehaltene Lizenzgebühr für die geplante WM-Austragung 2021 in der vollen Höhe von 2 Millionen Euro zurückzuzahlen. Mehr als zwei Jahre lang war im Raum gestanden, dass wir gar nichts oder nur einen Teil der überwiesenen Summe zurückerhalten. Das hätte unser Budget belastet und die Trainer- und Nachwuchsarbeit der nächsten Jahre negativ beeinflusst.

Im sportlichen siebenten Himmel

Was den Leistungssport betrifft, durften wir in den vergangenen Monaten im siebenten Himmel schweben. Im Juni in Budapest gewann Michaela Polleres die erste rot-weiß-rote WM-Medaille seit 11 Jahren. Ende Juli ging eine 13-jährige Durststrecke bei Olympischen Spielen zu Ende, durften wir uns erstmals seit 37 Jahren (seit Los Angeles 1984!) wieder über zwei Medaillen freuen. Michaela Polleres unterlag erst im Finale bis 70 kg der japanischen Favoritin und 2-fachen Weltmeisterin Chizuru Arai und gewann Silber. Tags zuvor hatte schon Shamil Borchashvili (-81) mit dem Gewinn der Bronzemedaille für eine faustdicke Überraschung gesorgt.

Auch unser Nachwuchs zeigte international auf. Vache Adamyan (Unter-23), Lisa Grabner (U-21), sowie Lisa Tretnjak und Elena Dengg (U-18) holten jeweils EM-Bronze.

Mit Jahresbeginn gelang uns die Verpflichtung von Olympiasiegerin Yvonne Bönisch als Headcoach. Sie hat sich in kürzester Zeit das Vertrauen im Team erarbeitet und hat einen großen Anteil an den Erfolgen des heurigen Jahres. Die Struktur des ÖJV-Bundesstützpunktes in Linz in Kombination mit den ÖJV-Stützpunkten in den Bundesländern wurde sehr gut angenommen und soll kontinuierlich wachsen.

Saison-Highlights 2022: Sofia & Taschkent

Die Planungen für das kommende Jahr sind bereits angelaufen. Auf internationaler Ebene warten mit der EM in Sofia (BUL) und der WM in Tashkent (UZB) zwei Höhepunkte auf unser Team. Auch für Österreich steht der Terminkalender für das Jahr 2022 mit allen österreichischen Meisterschaften, den Bundesliga-Terminen und Dan-Prüfungen. Mit dem European Cup U21 in der Steiermark werden wir 2022 wieder ein internationales Event in Österreich veranstalten.

Und auch die Ziele für die nächsten Jahre sind längst definiert: Judo Austria will 2024 in Paris definitiv mehr als 6 Olympia-TeilnehmerInnen (wie heuer im Sommer in Tokio) stellen, im Idealfall sogar eine Mannschaft für den Mixed-Team-Bewerb. Mit Juli 2022 beginnt der neue Olympia-Qualifikations-Zyklus.

Bleibt mir, allen Vereinen, Mitgliedern, Judoka für den Einsatz und ihr COVID-19-Durchhaltevermögen zu danken und frohe Weihnachten sowie einen guten Rutsch ins Jahr 2022 zu wünschen.

Mit sportlichen Grüßen, Martin Poiger, ÖJV-Präsident


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