„Es hat richtig Spaß gemacht, war ein Gänsehaut-Moment – gemeinsam mit Olympiasieger:innen wie Romane Dicko, Distria Krasniqi, Rafaela Silva, Teddy Riner und Lasha Shavdatuashvili. Die Halle wirkt noch größer, weil sie im Moment leer ist. Sie soll 9.000 Zuschauer:innen fassen. Dass der Eiffelturm so nahe ist, kam für mich überraschend“, erzählt Olympia-Silbermedaillengewinnerin Michaela Polleres. Mittwoch, den 15. März, sind’s exakt 500 Tage bis zum ersten Wettkampftag der olympischen Judobewerbe. Die 25-jährige Niederösterreicherin hat in der Olympiaqualifikation bereits stolze 2.051 Punkte gesammelt. Nur Doppel-Weltmeisterin Barbara Matic (CRO/2.364) hat aktuell noch mehr. „Mit mehr als 2.000 Zählern kann Michi nichts mehr passieren – sie ist fix bei den Spielen dabei, hat keinen Druck mehr“, weiß ÖJV-Sportdirektor Markus Moser.
„Olympisches Judo mit Blick auf den Eiffelturm, das ist für einen Pariser wie ein Traum, erst recht wo ich ja für Paris Saint Germain kämpfe. PSG hat den Eiffelturm im Logo inkludiert. Besser geht’s für mich nicht. In einem Jahr wird der Traum für mich wahr – idealerweise mit 2 Goldmedaillen, im Schwergewicht und im Mixed-Team“, gerät „Hausherr und Superstar“ Teddy Riner beim ersten Lokalaugenschein in der Champ-de-Mars-Arena ins Schwärmen. „Viele Lichter, zwei große Matten, dazu der Glanz vom Eiffelturm. Es ist ein Privileg, zu Hause Olympische Spiele erleben zu dürfen, noch dazu an so einem speziellen Ort“, betont Shirine Boukli. Mixed-Team-Gold hat sie schon. In Paris will die 22-jährige Weltranglisten-Erste (-48) auch im Einzel reüssieren. „Bienvenue, willkommen – die Spiele in Paris werden offene Spiele, für jeden zugänglich sein. Einfach verrückt, genial“, strahlt Axel Clerget (-90). Auch er hat in Tokio Mixed-Team-Gold geholt. Auch er fiebert der Revanche gegen Judo-Großmacht Japan entgegen. „Wenn wir in Tokio gewonnen haben, dann wollen wir zu Hause sicher nicht verlieren“, scherzt der 36-jährige Franzose gemeinsam mit Teamkollegin Romane Dicko (-78).
Die wichtigsten Zahlen und Fakten zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris & zum Judoturnier:
- Was im Judo längst normal ist, ist für Olympia eine Premiere. Erstmals wird bei Sommerspielen absolute Geschlechter-Gleichheit herrschen (je 5.250 weibliche wie männliche Teilnehmer:innen).
- Das IOC rechnet mit 350.000 Stunden TV- bzw. Online-Berichterstattung und 4 Milliarden Zuseher:innen.
- 10 Millionen Tickets werden aufgelegt. Für die Judobewerbe gelangen für jeden der acht Wettkampftage 5.500 Karten in den freien Verkauf (der Rest geht an Medienvertreter:innen, VIP-Gäste, Funktionäre). Die Judo-Ticketpreise reichen von Kategorie D und einem Preis von 24 Euro bis Kateogrie A und 150 Euro. Ein gutes Drittel der Paris-Tickets sind schon vergriffen.
- 45.000 Volunteers sollen die reibungslose Abwicklung der Spiele sicherstellen.
