29. Oktober 2022

Verpasste Chance

Österreichs Judoka verkauften sich auch am zweiten Wettkampftag der Unter-23-EM in Sarajevo unter Wert. Am Ende blieben zwei siebente Plätze durch Thomas Scharfetter (-90/ESV Sanjindo Bischofshofen/S) und Aslan Papoyan (-90/Galaxy Judo Tigers/W). Die 18-jährige Elena Dengg (-70/ESV Sanjindo Bischofshofen/S), heuer schon Silbermedaillengewinnerin bei der Junioren-EM und den Europäischen Olympischen Jugendspielen, Marlene Hunger (-78/JC Wimpassing/NÖ) und Movli Borchashvilli (+100/Galaxy Judo Tigers/W) verloren jeweils ihren Auftaktkampf und schieden vorzeitig aus.

„Thomas Scharfetter darf mit seiner Leistung und dem siebenten Rang absolut zufrieden sein. Er arbeitet als Metzger Vollzeit im eigenen Familienbetrieb, übt Judo als lupenreiner Amateursportler aus. Im Viertelfinale gegen den Israeli Guy Gurevitch wäre mehr möglich gewesen, da lag Thomas schon mit zwei Shidos voran. Diesen Kampf hätte er im Golden Score eigentlich nicht mehr verlieren dürfen“, analysierte ÖJV-Nationaltrainer Belá Riesz. Keine Chance hatte der 21-jährige Salzburger in der Hoffnungsrunde gegen den Franzosen Aleksa Mitrovic (Waza-ari-Niederlage nach Ende der regulären Kampfzeit/4 Min.).

Teamkollege Aslan Papoyan hatte in seinem Viertelfinale ebenfalls alle Chancen, Gegner Fabian Kansy (GER) stand mit zwei Shidos mit dem Rücken zur Wand, setzte sich letztlich dann doch noch mit Ippon durch. Riesz: „Aslan hat sich in Runde zwei gegen die Nummer zwei des Turniers durchgesetzt. Der Deutsche Kansy wäre im Viertelfinale definitiv schlagbar gewesen, die Niederlage war in dieser Form nicht notwendig. Aslan hätte konsequenter sein müssen.“

Am Sonntag, dem Abschlusstag, steht noch der Mixed-Team-Bewerb auf dem Programm, 10 Nationen haben genannt, Österreich bekommt es in Runde eins mit Polen zu tun. In Runde zwei würde Ungarn warten.

Unter-23-EM Sarajevo (BIH, 28. – 30.10.2022, 300 Judoka aus 40 Nationen), Ergebnisse 2. Wettkampftag, Samstag, Frauen, -70 kg, 2. Runde: Elena Dengg (ESV Sanjindo Bischofshofen/S) – Friederike Stolze (GER), Niederlage mit Waza-ari nach 4 Min. Kampfzeit, eine vermeintliche Waza-ari-Wertung von Dengg wurde nach längerer Videoanalyse nicht gegeben – unplatziert; -78, 2. Runde: Marlene Hunger (JC Wimpassing/NÖ) – Zanet Michaelidou (CYP/2) Waza-ari-Niederlage nach 00:32 Sek. im Golden Score – unplatziert. +100, 1. Runde: Movli Borchashvilli (Galaxy Judo Tigers/W) – Saba Inaneishvili (GEO, Junioren-Weltmeister 2021), Niderlage nach 2:27 Min. mit Ippon – unplatziert; -90, Aslan Papoyan (Galaxy Judo Tigers/W): Siege gegen Tommaso Fava (ITA, Waza-ari, 4 Min.), Daniel Nieto Trinidad (ESP/2, Ippon, 2:34 Min.), Viertelfinal-Niederlage gegen Fabian Kansy (GER, Ippon, 1:54 Min.), in der Repechage dann Waza-ari-Niederlage gegen Ismayil Zamanov (AZE, Waza-ari, 4 Min.) – damit Rang 7; -90, Thomas Scharfetter (ESV Sanjindo Bischofshofen/S): Siege gegen Kerim Hasic (BIH/7, Waza-ari, 4 Min.), Omer Aydin (TUR; Ippon nach 00:57 im Golden Score), Viertelfinalniederlage gegen Guy Gurevitch (ISR, Ippon nach 2:48 Min. im Golden Score), Repechage: Waza-ari-Niederlage nach 4 Min. gegen Aleksa Mitrovic (FRA) – damit Rang 7.

© Wolfgang Eichler

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