28. Juli 2021

1.000 Glückwünsche

Shamil Borchashvili ist nach dem Bronzemedaillen-Coup bei den Olympischen Spielen in Tokio über Nacht zum Star geworden.

„Ich hatte alleine auf Instagram über 900 Nachrichten“, staunt der Judoka am Tag danach. „Auf Whatsapp waren es über 250, die konnte ich zumindest einmal alle beantworten.“

Borchashvili zeigt sich von den Gratulantinnen und Gratulanten überrascht: „Sogar Thomas Morgenstern hat etwas gepostet, Wahnsinn! Auch der Bundespräsident und andere Politiker haben etwas geschrieben – und natürlich der Bürgermeister.“

Eine kurze Nacht

Die erste Nacht als Olympia-Medaillengewinner war eine kurze. Nach Doping-Kontrolle und Interviews war Borchashvili erst gegen Mitternacht im Olympischen Dorf, wo er von einer Abteilung des Olympic Team Austria in Empfang genommen wurde.

„Ich habe nur zwei Stunden geschlafen“, sagt der 26-Jährige am Tag danach. „Aber das ist okay. Ich bin immer wieder aufgewacht und habe mich gefragt, ob es wirklich passiert ist. Bis ich es wirklich realisieren kann, wird es sicher noch zwei bis drei Tage dauern.“

Schokokuchen als Belohnung

Der Medaillen-Coup war von langer Hand geplant. „Eigentlich habe ich drei Jahre lang für diesen Moment trainiert. Dabei musste ich auch auf einiges verzichten“, so Borchashvili. Zum Beispiel auf Zucker.

Sechs Wochen lang nichts Süßes, kein Zucker. Bei der Ankunft im Olympischen Dorf gönnte er sich dann einen Schokokuchen: „Der schmeckt besonders gut.“

In Sachen Ernährung überließ Borchashvili nichts dem Zufall. Obwohl er mit dem Gewicht keine Probleme hat und nicht übermäßig verzichten muss, wurde alles genau geplant. „Ich habe geschaut, viel Eiweiß zu mir zu nehmen. Am Tag habe ich mir maximal 100 Gramm Kohlehydrate erlaubt.“

Bis ins letzte Detail

Das zeigt, wie akribisch Borchashvili arbeitet. Ein weiterer Beweis sind seine stundenlangen Videoanalysen. „Ich habe mir jeden Teilnehmer meiner Gewichtsklasse im Video angesehen, jeden. Ich wollte nicht überrascht werden und von jedem die Stärken und Schwächen wissen“, sagt der Oberösterreicher. „Das hat sich bezahlt gemacht.“

Mittwochvormittag saß Shamil im Nippon Budokan auf der Tribüne, um Teamkollegin Michaela Polleres anzufeuern.


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