7. November 2019

Bundesliga-Titelentscheidung mit Spannung erwartet

Am kommenden Samstag wird beim Final Four der österreichischen Judo-Bundesliga der neue Meister ermittelt. Der finale Showdown der Saison findet mittlerweile bereits traditionell in der Gmundner VB-Arena statt. Sehr überraschend ist hingegen der Auftritt eines Athleten, der eine wahre Odyssee hinter sich hat: Bei der WM in Tokio war der Iraner Saeid Mollaei ein Opfer politischer Machenschaften, in Gmunden gibt er sensationell sein Wettkampf-Comeback.

In den Halbfinal-Paarungen trifft Titelverteidiger Volksbank Galaxy Tigers (W) in einer Neuauflage des Vorjahres-Finales auf den JC Wimpassing Sparkasse (NÖ). Die JU Raiffeisen Flachgau (S) kämpft gegen das LZ Multikraft Wels (OÖ). Die jeweiligen Sieger machen im Anschluss daran den Meistertitel unter sich aus. Das Grande Finale überträgt dann auch ORF Sport + live.

Die Galaxy Tigers haben den Grunddurchgang mit sechs Siegen, einem Remis und einer Niederlage für sich entschieden und jagen den siebenten Meistertitel en suite – den achten seit 2011 insgesamt. Zweiter wurde die JU Raiffeisen Flachgau. Wels und Wimpassing lösten als Dritter bzw. Vierter des Grunddurchganges das Ticket für das Final Four. Die Vorfreude auf die große Entscheidung ist bei allen Beteiligten schon groß. „Das wird das spannendste Bundesliga-Finale überhaupt werden“, fiebert auch der für die Bundesliga zuständige ÖJV-Vizepräsident Hans-Peter Zopf dem Finaltag entgegen.

Die Volksbank Galaxy Tigers konnten sich für das Final Four die Dienste des Iraners Saeid Mollaei sichern. Für den Weltmeister von 2018 in der Kategorie bis 81 Kilogramm waren die vergangenen Monaten alles andere als einfach. Bei der WM in Tokio wollte ihn das iranische Sportministerium via Telefon vor dem Halbfinale dazu drängen, sich aus dem Bewerb zurückzuziehen. Dabei wurden ihm und seinen Angehörigen Konsequenzen angedroht. Der Grund dafür ist, dass es im Finale wohl zu einem Aufeinandertreffen mit dem Israeli Sagi Muki gekommen wäre und iranische Sportler aufgrund der politischen Situation dazu aufgefordert sind, keine Wettkämpfe gegen Israelis zu bestreiten. Mollaei beendete das Turnier als Fünfter und setzte sich nach der WM nach Deutschland ab, wo er mittlerweile als Flüchtling anerkannt wurde. In Gmunden kehrt er nun auf die Wettkampfmatte zurück.

Der Titelverteidiger hat außerdem mit dem Tschechen Lukas Krpalek (Olympiasieger -100 und Weltmeister +100 kg), dem Bulgaren Yanislav Gerchev (zweifacher Vize-Europameister -60 kg) und dem Portugiesen Jorge Fonseca (Weltmeister -100 kg) drei weitere Top-Stars im Talon. Bei Wimpassing stehen als Legionäre u.a. die Tschechen David Klammert (-90 kg) und David Pulkrabek (-60 kg) am Start. Auch der russische Vize-Europameister von 2018, Tamerlan Bashaev (+100 kg), und Matteo Piras (ITA, -66 kg) finden sich im Kader der Niederösterreicher.

Internationale Aushängeschilder bei den Welsern sind der ehemalige Junioren-Weltmeister Jaba Papinashvili aus Georgien (-60 kg) sowie die Ungarn Krisztian Toth (Vize-Weltmeister 2014, -90 kg) und Gabor Ver. Die Mannschaft der JU Flachgau kann u.a. auf den Polen Piotr Kuczera (-90 kg) bauen. Mit Marko Vukicevic (SRB, -66 kg) steht ein weiterer Legionär in den Reihen der Salzburger. Die Mannschaften der Final-Four-Teams sind außerdem gespickt mit österreichischen Top-Athleten wie Marko Bubanja, Mathias Czizsek, Johannes Pacher, Christopher Wagner (alle Galaxy Tigers), aber auch Laurin Böhler, Vache Adamyan (beide Flachgau), den Borchashvili-Brüdern (Wels), Aaron Fara und Lukas Reiter (beide Wimpassing).

Die Finalveranstaltung hat auch abseits der Matte einiges zu bieten. Alle Judoka, die Österreich bei Olympischen Spielen vertreten haben, wurden als Gäste eingeladen. Im Rahmenprogramm wird die Siegerehrung der zweiten Bundesliga durchgeführt, in der sich WAT Stadlau zum Meister krönte. Als „Mr. Bundesliga“ wird zudem Florian Doppelhammer von der JU DynamicOne ausgezeichnet. Er hat die beste Kampfbilanz der Saison vorzuweisen. In der zweiten Liga setzte sich Florian Lindner (WSG Swarovski Judo Wattens) an die Spitze dieser Wertung. Im Vorjahr waren knapp 2000 Zuschauer in die Halle gekommen, auch heuer wird mit einem hohen Besucherinteresse gerechnet.

Tickets sind unter www.final4.at erhältlich!

Ort: Volksbank-Arena, Fliegerschulweg 46, 4810 Gmunden

Zeitplan: Semifinali 13:00 Uhr, Finale 17:30 Uhr

Foto: ÖJV/Oliver Sellner


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