23. Oktober 2019

Erfolg bei Europameisterschaften der mental Beeinträchtigten

Mit 6 Sportlern reiste das Team Austria am Mittwoch den 16.10
.2019 zur EM nach Köln.

Mit hervorragenden Ippon-Siegen erkämpfen sich in einem großen
und starken Kämpferpool Paul Vogl (JC-Neunkirchen) Sandra Zirbisegger
(JC-Neunkirchen) und Sven Füg (ASKÖ Judo Klub Rottenmann) den Europameister
Titel.

Lukas Duhs und Elias Duhs (ASKÖ Judo Klub Rottenmann) konnten
sich den Vize Europameister-Titel in ihrer Klasse erkämpfen.

Einen sehr guten 5. Platz erkämpfte sich Tobias Zirbisegger T
(JC-Neunkirchen)

Das Bundesleistungszentrum des DJB und die ASV-Sporthalle in
Köln waren Austragungsorte der zweiten Europameisterschaften für Menschen mit
einer geistigen Behinderung. Damit ist es sowohl dem DJB als auch dem Deutschen
Behindertensportverband gelungen, zwei Jahre nach dem Start der ersten
Weltmeisterschaften im ID-Judo (ID=Intellect disability) und schon ein Jahr
nach den ersten ID-Europameisterschaften in London, die Reihe der
Spitzensportveranstaltungen an gleicher Stätte in Köln nahtlos weiterzuführen.

Für die 2. ID-Europameisterschaften hatten sich 120
Teilnehmer aus 15 Nationen angemeldet.

Am ersten EM-Tag wurden alle Teilnehmer im
Bundesleistungszentrum akkreditiert. Anschließend wurde, wie im Judo-Sport
allgemein üblich, das Gewicht überprüft. Am Abend lud die Oberbürgermeisterin
der Stadt Köln Henriette Reker alle Teilnehmer der Europameisterschaften zu
einem Empfang in das historische Kölner Rathaus ein. Am zweiten Tag folgte die
Klassifizierung der Teilnehmer.

Nach Waage und Klassifizierung wurden die Judoka nach Gewicht
und Level in die zu kämpfenden Wettkampfklassen aufgeteilt. Gekämpft wurde im
Pool-System (Jeder gegen Jeden), ab sechs Teilnehmern erfolgte die Aufteilung
in zwei Pools.

Am ersten Wettkampftag betraten die Athleten erstmals die
Austragungsstätte in der ASV-Sporthalle. Was sie dort vorfanden, war einfach
großartig und kaum zu toppen. Eine ausgeleuchtete Kampffläche mit einer
großartigen Video-Wand, so dass alle Kämpfe für Zuschauer und Teilnehmer auch
auf der Großleinwand verfolgt werden konnten. Ein umfangreiches und
eindrucksvolles Catering versorgte alle Teilnehmer und Besucher während der
gesamten Veranstaltung an beiden Tagen. Anwesend waren auch die beiden
Präsidenten des Deutschen Judo-Bundes und des Deutschen
Behindertensportverbandes, Peter Frese und Friedhelm Julius Beucher.

Gekämpft wurde am Vormittag und am Nachmittag in zwei
Wettkampfabschnitten. Nach der jeweiligen Wettkampfsequenz erfolgte unmittelbar
die Siegerehrung. Der erste Wettkampftag gehörte den Wettkampfklassen 2 und 3.
Über sechs Stunden, unterbrochen von einer zweistündigen Mittagspause, wurde heftig,
aber immer fair, gekämpft. Sonntag gingen dann die Athleten der Wettkampfklasse
1 an den Start. Die Wettkämpfe erfolgten auf spürbar höherem Niveau. Hier
zeigte sich besonders, dass es über den Begriff der geistigen Behinderung in
Europa noch keinen einheitlichen Standard gibt. Während bisher verstärkt darauf
geachtet wurde, dass ausschließlich Judoka mit einer klaren Zuordnung zu dieser
Gruppe bei den Wettbewerben starten können, scheint der Begriff in anderen
Ländern doch etwas großzügiger ausgelegt zu werden. Mitunter waren deutliche
Kompetenzunterschiede in Bewegungen, Techniken, vor allem in Schnelligkeit und
taktischem Verhalten zu beobachten. Das dokumentierten auch die
Wettkampfzeiten, denn viele Begegnungen endeten schon nach wenigen Sekunden.

Von vielen Zuschauern und internationalen Trainern und
Funktionären wurden die 2. Europameisterschaften im ID-Judo sehr gelobt. Durch
das Team um Klaus Gdowczok und VG-Projekt wurde in Köln ein Standard gesetzt,
der für zukünftige Spitzenveranstaltungen wohl nur schwer zu erreichen sein
wird. Dennoch erklärte sich Russland auf der Abschlussdiskussion in Köln
bereit, 2021 die 2. ID-Judo-Weltmeisterschaften auszurichten. Damit sollte der
Wunsch der ID-Judokas, spätestens 2028 bei den Spielen in Los Angeles „paralympisch“
zu werden, endlich in Erfüllung gehen.

Danke auch für die sehr gute Zusammenarbeit mit ALLEN
beteiligten.


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