Der Spruch „fix is nix“ ist Programm: Das Bundesliga-Final-Four in Gmunden (Samstag, 25.11., ab 13 Uhr, Finale ab 17:20 live auf ORF Sport +) verspricht mehr als sechs Stunden Hochspannung. Mit Titelverteidiger M&R Galaxy Tigers (W), Vorjahrsfinalist und Rekordmeister UJZ Mühlviertel sowie dem Meister von 2021 LZ Multikraft Wels dürfen sich gleich drei Teams Chancen auf den Titelgewinn ausrechnen. Neben den ÖJV-Assen Bernd Fasching, Shamil, Wachid Borchashvili und Aaron Fara sind auch internationale Top-Stars wie Doppel-Olympiasieger Lukas Krpalek (CZE), die Ex-Weltmeister Matthias Casse (BEL), Noel Van T End (NED) und die WM-Dritten Marcus Nyman (SWE) sowie Karamat Huseynov (AZE) angesagt.
Die wichtigsten Final-Four-Fragen & -Fakten auf einen Blick:
- Schafft Galaxy den 10. Jubiläumssieg? Das Bundesliga-Finalturnier wird zum bereits 8. Mal (seit 2014) im Raiffeisen-Sportpark ausgetragen. Nicht weniger als siebenmal blieb Titelverteidiger M&R Galaxy Tigers siegreich, 2021 behielt LZ Multikraft Wels die Oberhand. Im Vorjahr entschied im Finale zwischen den Tigers und UJZ Mühlviertel – bei je 7 Siegen – erst die bessere Unterwertung mit 70:64 Zählern für die Wiener, die ihren bereits 9. Final-Four-Erfolg feiern konnten. Samstag wäre für die Thomas-Haasmann-Schützlinge der 10. Titel möglich. Der Serienmeister setzt auf die Dienste von Doppel-Olympiasieger Lukas Krpalek (CZE/+100) und auf den WM-Dritten von 2021 Karamat Huseynov (AZE/-66). Rekord-Titelträger ist UJZ Mühlviertel (bislang 11 x siegreich).
- Wie laufen die Duelle ab? Der Modus blieb unverändert und ist auch für Judo-Laien leicht nachvollziehbar. Pro Begegnung werden zwei Durchgänge à sieben Kämpfe (in den olympischen Gewichtsklassen -60, -66, -73, -81, -90, -100, +100) ausgetragen. Wer zuerst acht Siege auf seinem Konto hat, gewinnt. Bei Punktegleichheit entscheidet die Unterwertung (für einen Ippon-Sieg gibt’s zehn Zähler, für einen Erfolg mit Waza-ari werden sieben Punkte gutgeschrieben).
- Sensation, ja oder nein? Aufsteiger PSV Salzburg schaffte völlig überraschend den Sprung unter die letzten vier Teams (mit 2 Punkten Vorsprung auf Lokalrivale ESV Sanjindo Bischofshofen/S). Die Mozartstädter müssen ausgerechnet im Finalturnier auf ihre starken serbischen Legionäre Aleksandar Kukolj, -100, Vize-Weltmeister 2021, Dosen Bojan, -100, 5. beim Masters, 3. beim Grand-Slam in Antalya, Milan Radulj, -90, Dritter der Junioren-Weltrangliste, EYOF-Sieger und Bosko Borenovic, -90, verzichten. Samstag, den 25.11., steigt auch in Serbien die Mannschafts-Meisterschaft – das Quartett hat PSV-Coach Ronnie Tiefgraber schweren Herzens abgesagt. Seine Einschätzung: „Siegchancen haben wir keine, erst recht nicht, weil wir auch ein paar Kranke zu beklagen hatten. Fix ist: Wir dürfen uns erstmals seit 27 Jahren wieder eine Bundesliga-Medaille abholen. Das macht uns stolz. Unser Ziel im Semifinale gegen Galaxy: Spaß haben und möglichst viele Siege – wenn geht: 3 oder 4 – einfahren.“
- Wer bewahrt seine „weiße Weste“? Insgesamt 131 Bundesliga-Kämpfer wurden von den neun Vereinen in der Vorrunde eingesetzt, nicht weniger als 28 davon haben noch eine „weiße „Weste“. Die Kampf-Statistik wird von Bernd Fasching (M&R Galaxy Judo Tigers/W) mit 8 Siegen in 8 Kämpfen angeführt. Auf den Plätzen folgen Issa Naschcho (LZ Multikraft Wels/OÖ/7-1), Philipp Aust (PSV Salzburg/S), Florian Doppelhammer (UJZ Mühlviertel/OÖ) und der Weltranglisten-Erste (- 66 kg) Denis Vieru (MDA/M&R Galaxy Judo Tigers/W/jeweils 6-0). Auf die vier Finalisten verteilen sich die bislang ungeschlagenen Kämpfer wie folgt: M&R Galaxy Tigers 7 (Fasching 8 Siege, Vieru/MDA 6, Czizsek 5, Tsjkadoea/NED 4, Schalk 2, Mihovilovic, Wildner je 1), UJZ Mühlviertel 6 (Doppelhammer, Nyman/SWE je 6, Kanik 3, Van T End/NED 2, Allerstorfer, Huemer je 1), LZ Multikraft Wels 6 (Wachid Borchashvili, Ecker je 4, Cases Roca/ESP, Catharina/NED, Fara, Sipocz/HUN je 2) und PSV Salzburg 3 (Aust 6, Kukolj, Dosen/beide SRB je 2).
- Mit oder ohne Dani? Mühlviertel-Schwergewichtler Daniel Allerstorfer wird vor Finalbeginn offiziell vom ÖJV-Nationalteam verabschiedet bzw. für seine Verdienste gewürdigt. Coach Martin Schlögl: „Wenn sich Dani am Samstag gut fühlt, wird er antreten, falls nicht, werden wir diese Entscheidung natürlich akzeptieren. Ich habe ihm versprochen, dass wir ihn sicher nicht umstimmen oder unter Druck setzen wollen.“
- Wer hat die bessere Taktik? Die finale Aufstellung wird von allen Teams bis zuletzt geheim gehalten. Wer auf der Kaderliste aufscheint, muss nicht zwingend auch auf der Matte stehen. Die Chancen, dass bei Wels alle drei Borchashvili-Brüder (Kimran, Shamil, Wachid) zum Einsatz kommen, stehen gut. Auch mit dem Antreten von Grand-Slam-Sieger Aaron Fara (Wels) darf gerechnet werden. Von internationaler Seite haben sich Doppel-Olympiasieger, -Weltmeister Lukas Krpalek (CZE/-100/Galaxy), die Ex-Weltmeister Matthias Casse (BEL/-81), Noel Van T End (NED/-90), der zweifache WM-Dritte Marcus Nyman (UJZ) und der frühere Junioren-Vize-Weltmeister Simeon Catharina (NED/Wels) angesagt. Die drei serbischen PSV-Legionäre müssen ihren Vertrags-Verpflichtungen in der Heimat nachkommen und fallen allesamt aus.