30. Oktober 2022

Gemischte Bilanz

ÖJV-Nationaltrainer Belá Riesz durfte sich am dritten und letzten Wettkampftag über eine mehr als engagierte Leistung seines Teams freuen. „Mit viel Glück hätten wir sogar gegen Ungarn gewinnen können. Aber prinzipiell waren unsere drei Auftritte heute, 4:3 gegen Polen, jeweils 1:4 gegen Ungarn und Frankreich, absolut o.k. Movli (Borchashvilli) und Samuel (Gaßner) haben heute jeweils die neuen Unter-23-Europameister besiegt.“ Im JUDO-AUSTRIA-Kurz-Interview lässt Belá Riesz die letzten drei Tage Revue passieren.

Vor der Unter-23-EM sprach man von zwei möglichen Medaillen. Jetzt ging man leer aus, musste sich mit insgesamt sechs siebenten Rängen zufrieden geben. Wie sieht deine persönliche Bilanz aus?

Belá Riesz: „Wir werden in den nächsten Tagen mit Headcoach Yvonne Bönisch noch einmal alle Kämpfe im Detail analysieren und dann auch mit den Athlet:innen Einzelgespräche führen. Lass uns mit den positiven Erkenntnissen beginnen: Sechs siebente Plätze sprechen dafür, dass wir über zahlreiche Talente verfügen, die zu Europas Besten zählen. Das ist ein Luxus, den wir lange nicht hatten. In den letzten Jahren gab’s maximal ein, zwei Top-Leute. Das hat sich zum Glück geändert. Was man nicht genug betonen kann: Elena Dengg und Issa Naschcho sind noch zwei Jahre lang bei den Junioren startberechtigt. Die haben sich hier gut verkauft. Auch Thomas Scharfetter, der als Metzger einem normalen Beruf nachgeht. Auch er darf mit seinem Auftritt absolut zufrieden sein.“

Was lief in Sarajevo nicht nach Plan?

Riesz: „Wir waren in entscheidenden Phasen oft zu passiv oder haben die falsche Entscheidung getroffen. Nur ein Beispiel: Wenn dein Gegner schon zwei Shidos hat, dann solltest du den Kampfstil nicht ändern, sondern weiter dein Konzept durchziehen – bis zum Sieg. Wenn das nicht gelingt, kannst du als Trainer nicht zufrieden sein. Das hat natürlich auch mit Erfahrung zu tun, sollte aber eigentlich auf diesem Niveau nicht mehr passieren.“

Wie würdest du die sechs siebenten Ränge jetzt final einschätzen?

Riesz: „Wie schon gesagt: Wir konnten zeigen, dass wir über eine starke Mannschaft verfügen. Aber wir haben unser erklärtes Ziel nicht erreicht. Wir sollten eigentlich stark genug sein, bei einer Unter-23-EM bis zu zwei Medaillen zu holen. Dieses Potential haben wir an diesem Wochenende nicht abrufen können. Das aber muss unser Anspruch sein.“


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