15. Jänner 2022

Michaelas Sternstunden

Ein sportlich so erfolgreiches Jahr wie jenes 2021 muss zelebriert werden. Also rief der Vorstand des Österreichischen Judoverbandes zur internen Wahl auf. Wahlberechtigt waren die Vorstandsmitglieder, das Österreichsiche Dan-Kollegium, die ÖJV-Coaches, die Landesverbände, die Kampfrichter, Generalsekretärin Corina Korner und Sportdirektor Markus Moser. In insgesamt 11 Kategorien wurde abgestimmt, in nicht weniger als vier davon gab’s ein „Fotofinish“. Von Samstag bis Montag feiern wir auf JUDO AUSTRIA die SiegerInnen in allen Kategorien entsprechend ab.

Den Anfang macht – Ladies first – die Kategorie: Sportlerin des Jahres. Das Ergebnis ist in diesem Fall erwartungsgemäß eindeutig:


THE JUDO AUSTRIA WINNER IS…. MICHAELA POLLERES, Olympia-Silber-, WM-Bronzemedaillengewinnerin, Militär-Weltmeisterin, Weltranglisten-Achte in der Kategorie – 70 kg. Die 24-jährige Niederösterreicherin bekam 34 Stimmen. Vier entfielen auf Olympia-Teilnehmerin und AthletInnen-Sprecherin Magdalena Krssakova, die EM-Dritte Bernadette Graf bekam deren 2.


Freudentränen

Sternstunde Nummer eins, 10. Juni 2021: 11 Jahre wartete man in Österreich schon auf das nächste Judo-WM-Edelmetall seit weiland Sabrina Filzmoser (Tokio 2010). Bis an jenem Donnerstag in Budapest die Erlösung kam. Michaela Polleres, als Nummer vier gesetzt, bezwang auf ihrem Weg zur Bronzemedaille die Spanierin Maria Bernabeu, die Südkoreanerin Kim Seongyeon, die Australierin Aoife Coughlan und im Duell um Bronze die Irin Megan Fletcher. Einzig im Semifinale musste sich die Ternitzerin im Golden Score der späteren Weltmeisterin Barbara Matic (CRO) geschlagen geben.“Das ist mein absoluter Karriere-Höhepunkt, ich bin unglaublich erleichtert“, strahlte Polleres. „Das war ein Team-Effort, von Heimtrainer Adi Zeltner bis hin zum gesamten ÖJV-Trainerstab, die Michi nach den letzten Misserfolgen auf World-Tour-Ebene wieder aufgebaut haben. Dass sie es kann wussten alle“, betonte eine sichtlich erleichterte ÖJV-Cheftrainerin Yvonne Bönisch. Auch für sie war es die erste Sternstunde im neuen Job.

Sternstunde Nummer zwei, 28. Juli: Am Vortag hatte Shamil Borchashvili (-81) die rot-weiß-rote Durststrecke bei Olympia mit dem Gewinn der Bronzemedaille (nach 13 Jahren – seit Ludwig Paischers Silbermedaille 2008 in Peking) beendet. Am Mittwoch, nur 24 Stunden später, legte Michaela Polleres nach und holte im Judo-Mekka Nippon Budokan in Tokio Olympia-Silber. Auf dem Weg ins Finale um Gold gewann die als Nummer fünf gesetzte Niederösterreicherin gegen Megan Fletcher (IRL), Kim Eongyeon (KOR), Weltmeisterin Barbara Matic (CRO) und die Weltranglisten-Führende Sanne van Dijke (NED). Erst im Duell um den Olympiasieg unterlag Polleres der Lokalmatadorin und zweifachen Weltmeisterin Chizuru Arai (JPN). „“Ich habe bis zum Schluss gekämpft und alles gegeben. Bis zu letzten Sekunde. Es ist schon ein bisschen Wehmut dabei. Man steht im Finale, sicher will man gewinnen. Aber ich bin trotzdem zufrieden und glücklich mit der Silbermedaille. Das ist noch cooler als WM-Bronze vor einem Monat“, meinte Michaela im ersten ORF-Interview. Nachsatz: „Ich war schon ein bisschen nervös heute, musste mich zusammenreißen. Aber die Nervosität ist von Kampf zu Kampf weniger geworden.“

Sternstunde Nummer drei, 3. November: Besser hätte Michaela Polleres ihr Traumjahr 2021 auf internationaler Ebene nicht beenden können: Die Weltranglisten-Achte schlägt bei der Militär-WM in Bretigny-sur-Orge (FRA) im Finale die Polin Elisa Wroblewska und wird Militär-Weltmeisterin.

Jetzt gibt’s vom ÖJV-Vorstand noch den Titel „Judo-Sportlerin des Jahres 2021“. Herzliche Gratulation, MIchi!

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