17. Oktober 2020

Sound of Silence

Keine Zuschauer, pro Wettkampf-Block im Schnitt nur 50 AthletInnen, pro Verein nur ein Coach…. Die Österreichen Judo-Staatsmeisterschaften in Oberwart laufen (fast) geräuschlos ab. Am lautesten sind noch die Kommandos der Kampfrichter und die Zwischenrufe der Coaches.

Auf der Ostribüne der Sporthalle ziehen sich ein paar AthletInnen um, bereiten sich auf ihre Kämpfe vor. Wer nicht auf der Matte kämpft, muss Mund- und Nasenschutz tragen. „Ein komisches Gefühl, du ringst in den Pausen immer ein bisschen nach Atem“, erzählt Lukas Reiter. Auf der anderen Seite der Halle sitzen die Nationaltrainer, allen voran Patrick Rusch. „Lukas hat sehr solide gekämpft, für ihn war es die perfekte Generalprobe für den Grand Slam in Budapest“, lobt der Vorarlberger seinen Schützling. Nachsatz: „Wie gut er wirklich ist, sehen wir nächste Woche!“

„Ich bin sehr zufrieden. Alle halten sich an die strengen COVID-19-Auflagen. Man trägt Maske, freut sich, dass die Staatsmeisterschaften ausgetragen werden können“, gibt sich Veranstalter Roland Poiger erleichtert. „Das Sicherheitskonzept mit den vier Blöcken bewährt sich. Die Kontakte mit fremden Personen werden auf ein Minimum reduziert. Bleibt zu hoffen, dass wir bis zum Schluss alles reibungslos durchbringen.“

Der Großteil der ÖJV-Olympia-Kader-AthletInnen tritt erst am Sonntag in Aktion – allen voran die Tokio-Fix-Starter Michaela Polleres, Magda Krssakova und Stephan Hegyi. Die Besetzung der Staatsmeisterschaften ist aufgrund der Corona-Krise so gut wie schon lange nicht mehr. Die Rusch-Schützlinge haben Startpflicht, um sich für den Grand Slam in Budapest in Form zu bringen. Athleten wie Shamil Borchashvili und Marko Bubanja kämpfen in Oberwart eine Gewichtsklasse höher als normal.

ÖJV-Präsident Martin Poiger zieht eine erste Zwischenbilanz der heimischen Titelkämpfe: „Wir haben mehr StarterInnen als im letzten Jahr in Kufstein. Es tut uns allen gut, wieder ein bisschen Judo-Alltag leben zu können und wir werden uns mit der COVID-19-Krise auch in den nächsten Monaten auseinandersetzen müssen.“


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