Acht Jahre ist es her, im Jahre 2017, als die Österreichischen Judo-Staatsmeisterschaften das letzte Mal im Ländle, genauer in Hard, gastierten. Samstag ist es wieder soweit, gehen die ÖJV-Titelkämpfe der allgemeinen Klasse wieder in Vorarlberg, diesmal in der Sporthalle Reichenfeld in Feldkirch in Szene. 155 Aktive aus 38 Vereinen werden erwartet. Lukas Fleisch, Präsident des Vorarlberger Judoverbandes, lässt sich auch im finalen Countdown nicht aus der Ruhe bringen.
Lukas, wie laufen die Vorbereitungen, kommt ihr als relativ kleiner Landesverband in diesen Tagen an eure Grenzen? Beschäftigen dich aktuell noch etwaige Probleme, Herausforderungen?
Lukas Fleisch: „Wir haben 2023 die U-18- und Unter-23-Meisterschaften veranstaltet. Wir sind Events dieser Größenordnung durchaus gewöhnt. Der Vorteil: Wir sind ein kleines Bundesland, mit nur 6 Judo-Vereinen. Wenn ein Großevent ansteht, wie jetzt die Titelkämpfe anstehen, helfen alle zusammen, wirklich alle. Das Kernteam besteht aus 7, 8 Personen, am Tag der Meisterschaften können wir auf bis zu 50 Mitarbeiter:innen zählen. Die größte Herausforderung besteht auch diesmal darin, dass wir am Vortag erst ab 16 Uhr in die Halle können. Aber das sind wir mittlerweile gewöhnt, damit können wir umgehen. Bis Samstag, 09:30 Uhr, wird alles parat sein.“
Mit Lubjana Piovesana und Freund Laurin Böhler sind die besten zwei Vorarlberger Judoka nicht mit von der Partie. Wie groß sind eure Erwartungen?
Fleisch: „Natürlich hätten wir unsere drei Aushängeschilder gerne dabei gehabt. Aber es klappt leider nicht. So haben wir insgesamt 10 Starter:innen aus drei Vereinen und trotzdem die ein oder andere Medaillenchance. Wir freuen uns, dass Khangerel Batkhuyag endlich die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten hat und seine Staatsmeisterschafts-Premiere geben kann. Er ist im Superschwergewicht sicher für eine Überraschung bzw. Edelmetall gut.“
Wie sehr helfen euch die guten Resultate von Lulu und Laurin, Judo im Ländle populärer zu machen? Wie gut steht Judo Vorarlberg da?
Fleisch: „Wir haben bei den sechs Klubs gut 20 – 30 Anfänger pro Kurs. Judo kommt gut an, die Arbeit an der Basis funktioniert reibungslos. Darauf lässt sich aufbauen. Was ich mir persönlich wünschen würde, dass wir in Regionen wie Rankweil oder Lustenau neue Klubs etablieren können. Das wäre längst fällig.“