17. November 2022

Wer folgt Wels nach?

Am Samstag steigt in Gmunden das Judo-Bundesliga-Final-Four (Raiffeisen Sportpark, Beginn: 13 Uhr, Finale um Platz 1 ab 17:30 Uhr – live auf tvthek.orf.at). Im Semifinale treffen die M&R Galaxy Tigers auf ESV Sanjindo Bischofshofen, JC Wimpassing Sparkasse bekommt es mit dem UJZ Mühlviertel zu tun. Titelverteidiger LZ Multikraft Wels scheiterte als Fünfter in der Vorrunde. D.h. der WM-Dritte von Tashkent, Shamil Borchashvili (-81 kg) wird in Gmunden nur als Zuschauer mit dabei sein.
„Als große Titelfavoriten sehe ich uns heuer nicht. Alle vier Teams bewegen sich auf Augenhöhe, Vorhersagen sind diesmal besonders schwierig, taktische (Aufstellungs-) Tricks könnten eine entscheidende Rolle spielen. Wir haben – wie eigentlich jedes Jahr seit 2010 – den Anspruch den Meistertitel nach Wien zu holen, speziell nach der Finalniederlage gegen Wels im Vorjahr. Ein Spaziergang wird’s in keinem Fall“, glaubt Galaxy-Chef Thomas Haasmann. „Wir machen gerade einen Generationswechsel durch, haben viele 2000-er-Jahrgänge im Kader. Da bleibt abzuwarten, wie sie mit dem Druck in der vollen Halle fertig werden.“
Die Nennliste für Gmunden liest sich auch in diesem Jahr wie das „Who is Who“ der internationalen Judoszene: Bei den M&R Galaxy Tigers setzt man u.a. auf Doppel-Olympiasieger Lukas Krpalek (CZE/+100) sowie die Weltranglisten-Ersten Denis Vieru (MDA/-66) und Michael Korrel (NED/-100), JC Wimpassing Sparkasse bietet das georgische Erfolgsduo Beka Gviniashvili (-90, Grand-Slam-Sieger von Abu Dhabi und Tiflis, Vize-Europameister und Zweiter der Weltrangliste) und Guram Tushishvili (+100/Olympia- und Weltranglisten-Zweiter, WM- und EM-Dritter) auf, bei UJZ Mühlviertel werden Baku-Grand-Slam-Sieger Marcus Nyman (SWE/-90), Ex-Weltmeister Noel Van T End (NED/-90), der Weltranglisten-Erste Matthias Casse (BEL/-81) und Zukunftshoffnung Mathias Madsen (DEN) erwartet. Im Aufgebot von ESV Sanjindo Bischofshofen stehen der Olympia-Siebente Artem Lesiuk (UKR/-60) und Ex-Europameister Mihael Zgank (TUR/-90).
„Ein Unsicherheitsfaktor bleibt“, weiß ÖJV-Sportdirektor Markus Moser. „Am Samstag geht zur gleichen Zeit in Hamburg auch das deutsche Final-Four in Szene. Bleibt abzuwarten, welche Legionäre den (finanziellen) Lockrufen aus Deutschland erliegen.

Zitate der sportlichen Leiter:innen:
Marianne Niederdorfer/ESV Sanjindo Bischofshofen/S: „Wir sind im Semifinale gegen Galaxy sicher Außenseiter, aber an einem perfekten Tag können wir auch die Wiener schlagen. Bei uns geht’s in erster Linie darum, dass unsere heimischen Athleten Kämpfe auf höchstem Niveau absolvieren. Und natürlich freuen wir uns auf die Stimmung. Das Final-Four in Gmunden ist nicht umsonst das Top-Event des Jahres.“
Thomas Haasmann/M&R Galaxy Tigers/W: „Wir bauen gerade an einer neuen Mannschaft. Ich traue den Jungen zu, dass sie sich auch vor voller Halle in Gmunden durchsetzen. Aber sie müssen sich erst beweisen. Ich schreibe keine Legionäre auf die Liste, um sie zum Christkindl-Markt zu holen. Die kommen auch. Wir wollen Titel Nummer neun holen.“
Martin Schlögl/UJZ Mühlviertel/OÖ: „Wir sind leider nicht mehr in der Form vom Mai, als wir auch Wels geschlagen haben. Natürlich tut uns der Ausfall von Samuel Gaßner nach seiner Knie-OP weh. Aber wir erwarten trotzdem einen offenen Semifinalkampf gegen Wimpassing. Daniel Allerstorfer (+100) hat zuletzt sehr gut trainiert.“
Adi Zeltner/JC Wimpassing Sparkasse/NÖ: „Wir sehen unsere Chance auf den Titel, werden alles daran setzen ins Finale zu kommen und auch Galaxy zu fordern. Ja, wir haben sicher eine richtig starke Truppe. Dass Lukas Reiter verletzungsbedingt ausfällt, ist kein Geheimnis.“


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