Am 3. April hätte Laurin Böhler in Antalya (TUR) sein World-Tour-Comeback geben sollen. Doch daraus wird nichts! Der 26-Jährige zog sich im Training einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Am Sonntag wird der Vorarlberger operiert – es ist seine bereits dritte Kreuzband-OP. Das Judo-Jahr 2021 – mit EM, WM und Olympia – ist für ihn damit schon vorbei, bevor es richtig begonnen hat.
Es passierte beim Randori-Training in Linz. Laurin Böhler fällt und greift sich ans Knie. „Mir war sofort klar, da ist was ab. Als die Schmerzen nach ein paar Minuten nachließen, habe ich wieder Hoffnung geschöpft. Ich konnte, ohne Fremdhilfe, normal gehend die Halle verlassen. Im Spital kam dann der Schock: Diagnose Kreuzbandriss. Da denkst du zuerst ans Aufhören. Es ist schließlich schon meine dritte Kreuzband-Verletzung. Später grübelst du, ob du es ohne OP versuchen sollst…“
Laurin Böhler durfte sich trotz seiner langen Verletzungspausen noch gute Chancen im Kampf um die Olympia-Startplätze für Tokio ausrechnen. In Antalya wollte er auf die World-Tour zurückkehren, spätestens bei der EM in Lissabon im April wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation sammeln. „Wenn ich bei Olympia starte, dann will ich eine realistische Chance haben, um eine Medaille mitkämpfen zu können. Aber das ist unter diesen Umständen ehrlich gesagt nicht möglich.“
Am Sonntag wird Laurin Böhler im Sanatorium Hochrum am rechten Knie operiert. „Wenn ich daran denke, was mich erwartet, bin ich natürlich am Boden zerstört. Es warten harte Monate. Ich muss wieder ganz von vorne beginnen. Andererseits: Jetzt habe ich definitiv keinen Zeitdruck.“
Seinen Kampfgeist hat der Vorarlberger nach kurzer Schockstarre wieder gefunden: „Die Olympischen Spiele 2021 muss ich mit der Knie-OP endgültig abschreiben. Mein neues Ziel heißt jetzt: Paris 2024. Dort will ich stark genug sein, um eine Medaille mitkämpfen zu können. Das ist mein großer Antrieb.“
Auch ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch traut dem Schwarzacher ein neues Comeback zu: „Wir werden alles tun, um Laurin bei seinem Weg zurück bestmöglich zu unterstützen. Wir glauben an seine Olympia-Chance 2024!“