24. September 2023

Thomas überrascht erneut

Thomas Scharfetter (-90/ESV Sanjindo Bischofshofen/S) macht seinem Ruf als Überraschungsmann auch beim Grand-Slam in Baku (AZE) alle Ehre. Der 22-jährige Salzburger, hauptberuflich Metzger im familieneigenen Betrieb, kämpfte sich bei seinem erst zweiten Grand-Slam-Turnier bis in den Finalblock, genauer bis ins Finale um Bronze, vor. Dort unterlag er Olympia-Bronzemedaillengewinner Krisztian Toth (HUN), als Nummer 1 gesetzt, mit Ippon und belegte Rang fünf. Es war das zweite Duell der beiden auf der World-Tour. Toth stellte damit (nach seinem Sieg beim Grand-Prix in Linz) auf 2:0. Scharfetter hat auf der internationalen Bühne insgesamt schon vier Bronzemedaillen gewonnen (1 x auf Grand-Prix-Ebene/in Linz, 2 x bei einem European-Open, 1 x im Europacup). Auf seine erste Grand-Slam-Medaille muss er derweil noch warten.

„Schön langsam arbeitet sich Thomas in der Olympia-Qualifikation in die Nähe der Fixplätze. Noch fehlen knapp 600 Punkte, aber die Tendenz ist stark steigend. Technisch hat er heute wirklich sehr gut gekämpft, mit einem tiefen Seio-nage und einem Sode-tsurikomi-goshi zwei sensationelle Würfe gezeigt. Er darf mit diesem fünften Rang absolut zufrieden sein. Igolnikov hat das Turnier gewonnen, Toth ist ein absoluter Klassemann“, resümierte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser.

Thomas Scharfetter besiegte gleich zum Auftakt den als Nummer 7 gesetzten Maxime-Gael Ngayap Hambou (FRA), immerhin die Nummer 21 der Welt, mit Ippon im Golden Score (Kampfzeit: 4:40 Min.). Weitere Siege gegen Azdar Baghirov (AZE) und Sami Chouchi (BEL) folgten. Nur im Viertelfinale war der zweifache Ex-Europameister Mikhael Igolnikov, unter neutraler Flagge angetretener individueller Athlet, eine Nummer zu groß. Der holte sich dann auch den Tagessieg – es war sein bereits sechster Grand-Slam-Erfolg.

Endstand, Grand-Slam Baku (AZE), 3. Wettkampftag, – 90 kg: 1. Mikhael Igolnikov (AIN), 2. Ivaylo Ivanov (BUL), 3. Mihal Zgank (TUR), Krisztian Toth (HUN), 5. Thomas Scharfetter (AUT), Murat Fatiyev (AZE).

Aaron Fara (-100/JC Wimpassing/NÖ/als Nummer 5 gesetzt) stürmte mit Siegen gegen Islam Bozbayev (KAZ) und Daniel Mukete (AIN) ins Viertelfinale, unterlag dort aber dem Franzosen Aurelien Disse. Eine weitere Niederlage gegen Zlatko Kamric (CRO) besiegelte den siebenten Rang des 26-jährigen Niederösterreichers.

Beim Grand-Slam-Turnier in Baku, der siebenten von insgesamt neun Stationen auf der World-Tour, sind insgesamt 446 Judoka aus 61 Nationen am Start. Markus Mosers Fazit aus ÖJV-Sicht: „Wir haben mit Shamil (Borchashvili) einen zweiten Rang, mit Thomas (Scharfetter) und Lubjana (Piovesana) zwei fünfte Ränge, dazu noch Platz 7 von Aaron (Fara). Wenn man sich die einzelnen Leistungen anschaut, wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Das stimmt uns positiv, wir dürfen mit dem Wochenende aber trotzdem zufrieden sein.“


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