27. März 2021

3.000 Dollar & 700 Punkte

Shamil Borchashvili (-81 kg) belegte beim Grand-Slam-Turnier in Tiflis (GEO) Rang zwei, musste sich erst im Finale dem als Nummer 4 gesetzten Sami Couchi (BEL) mit Ippon geschlagen geben. Dabei hatte der 25-jährige Oberösterreicher schon nach 12 Sekunden wie der Sieger ausgesehen. Seine Selbstfalltechnik wurde vom Kampfrichter mit Ippon gewertet, nach Videobeweis aber auf Waza-ari korrigiert. Leider ging’s nicht in dieser Tonart weiter. Nach 1:02 Minuten setzte sich der Belgier mit Ippon (durch Würgegriff) durch. Für den Welser war es die erste Finalteilnahme auf Grand-Slam-Ebene und das beste Ergebnis seiner Karriere. Als Draufgabe gibt’s 700 Weltranglistenpunkte und 3.000 Dollar Preisgeld.

„Die Entscheidung auf Waza-ari war absolut richtig. Couchi fiel nur auf die Seite. Schade, dass Shamil am Ende noch verloren hat. Aber er kann stolz auf dieses Ergebnis sein. Er ist ja erst seit knapp drei Jahren auf der World Tour, klettert in der Weltrangliste kontinuierlich nach oben. Sein erster Sieg auf der World Tour ist nur eine Frage der Zeit“, meinte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser. „Es ist das erste Podium und die erste Medaille bei einem Grand-Slam, auch Olympia sollte damit fix sein“, jubelte Shamil Borchashvili, um dann gleich hinzuzufügen: „Ich werde an meinen taktischen Fehlern arbeiten, damit ich bei der EM in Lissabon und der WM in Budapest noch stärker bin.“

Dabei hatte der Tag aus österreichischer Sicht denkbar schlecht begonnen: Die als Nummer eins gesetzte Michaela Polleres, Vize-Europameisterin Magdalena Krssakova und Lukas Reiter jeweils in ihrem Auftaktkampf out. Allesamt unglücklich – mit teils extrem harten Strafen oder wegen nicht gegebener Wertungen. Der 2. Wettkampftag beim Grand-Slam-Turnier in Tiflis (GEO) hätte aus österreichischer Sicht kaum schlechter bedingen. „Es ist wie verhext. Alle drei hätte gewinnen können, eigentlich müssen“, so Markus Moser.

Einzig Shamil Borchashvili (-81) eilte von Sieg zu Sieg. Der 25-jährige Oberösterreicher setzte sich im Pool-Finale gegen den starken Russen Alan Khubetsov, zuletzt 5. beim Masters in Doha, mit Ippon (Selbstfalltechnik) im Golden Score nach 5:16 Minuten Kampfzeit durch. Im Semifinale traf Borchashvili auf den WM-Dritten Antoine Valois-Fortier (CAN). Nach nur 1:09 Minuten das plötzliche Ende: Der Kanadier greift sich an die (im Vorkampf) verletzte Rippe, sinkt zu Boden und gibt auf. Damit war der erste Finaleinzug Realität. Auch wenn’s am Ende dann nicht zu einem Happy-End kam…

Für Michaela Polleres war es gegen die Slowenin Anka Pogacnik die bereits dritte Niederlage hintereinander. Die 23-Jährige unterlag im Golden Score mit Waza-ari. Zuvor war eine ähnliche Aktion der als Nummer eins gesetzten Niederösterreicherin nicht gegeben worden. Vize-Europameisterin Magdalena Krssakova, als Nummer 3 gesetzt, kassierte gegen Laura Fazliu (KOS, 4. der Juniorinnen-Weltrangliste) in nur 3:16 Minuten drei Shidos und schied vorzeitig aus. Out auch Lukas Reiter, der sich im Golden Score nach 4:37 dem Armenier Ferdinand Karapetian mit Waza-ari geschlagen geben musste. Auch er hatte Karapetian zuvor schon geworfen, aber keine Wertung erhalten.

Grand-Slam Tiflis (GEO), 2. Wettkampftag, Ergebnisse der ÖJV-Judoka, Frauen, -63: 2. Runde: Magdalena Krssakova (JC Sirvan/W/3) – Laura Fazliu (KOS) Ippon-Niederlage (3 Shidos) nach 3:16 Minuten – damit vorzeitig aus; -70, 2. Runde: Michaela Polleres (JC Wimpassing/NÖ/1) – Anka Pogacnik (SLO) Waza-ari-Niederlage im Golden Score nach 5:13 Minuten – damit unplatziert; -73, 2. Runde: Lukas Reiter (JC Wimpassing/NÖ) – Ferdinand Karapetian (ARM) Waza-ari-Niederlage im Golden-Score nach 4:37 Minuten – vorzeitig out; -81, 1. Runde: Shamil Borchashvili (LZ Multikraft Wels/OÖ) – Nacif Elias (LBN) Ippon-Erfolg nach 4:37 Min., 2. Runde:  Ippon-Erfolg nach 3:51 Min. gegen Sukhrob Tursunov (UZB), Viertelfinale: 3. Runde: Ippon-Erfolg im Golden-Score nach 5:16 Min. gegen Alan Khubetsov (RUS) durch Selbstfalltechnik, Semifinale: Ippon-Erfolg nach 1:09 Min. gegen Antgoine Valois-Fortier (CAN), verletzungsbedingte Aufgabe; Finale: Ippon-Niederlage (Aufgabe nach Würgegriff, Kampfzeit: 1:02 Min.) – damit Rang 2.


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